1. Cleo 08


    Datum: 05.03.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... wusste selbst, wie sinnlos das war. Cleos Fenster war auf seinem Bildschirm jederzeit sichtbar. Doch er konnte nicht anders. Er starrte auf die dunkle Fassade.
    
    Wenn er bloss Cleos Tagesablauf kennen würde. Oder zumindest ihre Arbeitszeiten. Er war sich relativ sicher, dass sie in der nahen Klinik arbeitete, doch letztlich war das bloss eine Annahme. Sollte er ihr vielleicht einfach einmal nachgehen, sie verfolgen? Der Gedanke amüsierte ihn. Die Idee war gar nicht schlecht.
    
    Doch wie sollte er das anstellen? Sie verliess das Haus bestimmt immer zu unregelmässigen Zeiten. Das hiesse, er müsste draussen auf sie warten. Aber wo sollte er auf sie warten, ohne dabei aufzufallen? In Krimis sah das alles immer so leicht aus und er staunte nicht schlecht, an welch lächerlichen Kleinigkeiten das simple Unterfangen "Verfolgen" schon jetzt zu scheitern drohte.
    
    Doch fast noch wichtiger war, dass er besseres Material in die Hände bekam. Dazu brauchte er auch eine bessere Ausrüstung: Stativ, eine zusätzliche Videokamera mit Zoom und allenfalls ein Fotoapparat mit hochauflösendem Sensor und grossartigem Objektiv. Er verbrachte den ganzen Mittwochnachmittag damit, sich im Internet über das Angebot, die Preise und Möglichkeiten zu informieren. Eher zufällig stiess er dabei auf Spycams, die in Teddybären, Weckern und Bildern eingebaut waren. Er machte sich einige Notizen und überlegte, was er damit eventuell irgendwann anfangen könnte.
    
    Der Abend verlief anschliessend erneut ...
    ... enttäuschend ereignislos.
    
    *"Vielleicht am Wochenende"*,
    
    dachte er sich, und träumte davon, wie er ihr Vorgaben machen würde, er es sich zur verabredeten Zeit an seinem Fenster bequem machte und bei ihr pünktlich das Licht anging. Immer wieder stellte er sich unterschiedliche Szenen vor, doch letztlich lief es regelmässig auf dasselbe hinaus. Sie machte für ihn genau das, was er letzten Sonntag bereits sehen durfte: Sie befriedigte sich auf ihrem Bett. Doch diesmal würde sie wissen, dass er zuschaute und sie keine Wahl hatte. Er hatte die absolute Kontrolle.
    
    Er schüttelte den Kopf. Er brauchte unbedingt Geld, alles Weitere würde sich ergeben.
    
    Zu keinem Zeitpunkt dachte er darüber nach, sich ihr wirklich zu nähern, mit ihr im selben Raum zu sein oder sie gar selbst anzufassen. Davon war er noch unendlich weit entfernt - so weit, wie sie in seinen Augen von ihm entfernt war. Niemals würde sich diese Traumfrau ihm freiwillig zeigen, geschweige denn mehr für oder mit ihm tun. Doch er würde einen Weg finden, eines Tages. Er brauchte nur Geduld.
    
    Am frühen Donnerstagmorgen machte er sich auf den Weg zum Juwelier. Dieser erklärte, ein kleiner Teil sei fertig und bis Ende der kommenden Woche sei dann alles bereit. So lange wollte er nicht warten. Nachdem er ihm einen kleinen Bonus versprochen hatte, gab ihm der Juwelier die bereits fertiggestellten Stücke mit.
    
    Aufgeregt kehrte er heim. Wenn er es schaffte seine Frau aus dem Haus zu kriegen, dann konnte er die ersten Teile ...
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