Freundschaftsanfrage zur Unzeit
Datum: 05.02.2019,
Kategorien:
Fetisch
... meinem Mann die Leitung der notwendigen Maßnahmen. Ich war also ehrlich gesagt etwas aus der Übung.
Ich suchte im Handschuhfach nach der Betriebsanleitung -- das originale Heft aus den 1970er Jahren, als mein Oldtimer das Werk in Bayern verließ -- und hörte dann hinter mir eine Männerstimme.
"Ihr habt wohl einen Platten," sagte die Stimme.
Ich drehte mich um und stellte fest, dass die tiefe Männerstimme einem athletischen Jüngling gehörte, der aussah, als hätte er sein Abitur noch nicht hinter sich. Er trug ein schwarzes Lauftrikot, enge Shorts und Nike-Schuhe. Und schien mir äußerst attraktiv mit seinen harmonischen Gesichtszügen und dem lockigen blonden Haar.
"Ja. Danke für die Information!" sagte ich viel zu unfreundlich und nahm noch einen gierigen Zug aus meiner Zigarette.
Aber mein rauer Ton schreckte ihn nicht ab.
"Kann ich Ihnen helfen?" fragte er höflich.
"Erstens kannst du mich ruhig duzen. Oder sehe etwa ich so alt aus, dass du mich auch noch siezen musst? Zweitens müssen wir in einer Stunde an der Marina in Travemünde sein. Ich weiß nicht, ob du in einer Minute so'n Rad wechseln kannst," entfuhr es mir, während ich mit jedem Wort wütend eine kleine Qualmwolke ausstieß.
"Oh. Ihr macht einen Segeltörn beim schönen Wetter?" fragte er.
"Nein, nur sie. Ich liefere nur meine Tochter bei meinem Ex-Mann und seiner neuen Freundin ab."
"Du sollst nicht 'sie' über mich sagen, wenn ich es hören kann, Mami!" korrigierte mich Miranda und trat ...
... einen Schritt vor, um sich vorzustellen.
"Ich bin Miranda," sagte sie und begrüßte den jungen Mann mit einem Corona-Ellenbogen.
"Ich bin Lothar," nickte er freundlich lächelnd zurück und erwiderte die Geste.
"Und ich bin Sara."
Ich lächelte den jungen Mann zum ersten Mal an und beendete ohne Ellenbogenritual die Vorstellungsrunde.
"Und wir haben es wie gesagt ganz eilig. Es wäre also super, wenn du uns mit dem Rad hier helfen würdest."
"Sehr gerne. Aber ihr werdet es auf keinen Fall in einer Stunde nach Travemünde schaffen."
"Dann kommen wir eben zu spät."
"Es gibt aber noch'ne Möglichkeit."
"Und die wäre?"
Ich inhalierte ungeduldig den Rauch meiner Zigarette.
"Ich könnte euch fahren. Ich hab ein Auto."
"Was? Hier?"
"Gleich die Straße runter."
Er machte eine Handbewegung entlang der jetzt gerade menschenleeren aber normalerweise belebten Straße im Herzen von St. Georg, wo ich die Wohnung meiner Mutter übernommen hatte, als sie mitten in meiner Scheidung verstarb. Kurz dachte ich über die Virusgefahr nach. Dann sah ich meinen ungeduldigen Ex Andreas vor mir und nahm dankbar das Angebot an.
"Vielen, vielen Dank... ich werde dir natürlich bezahlen."
"Nicht nötig. Ich hab heut Morgen sowieso nix Besseres zu tun."
"Ich nehm schnell die Taschen aus dem Kofferraum."
Ich steckte mir die Zigarette zwischen die Lippen und holte unsere Taschen. Als ich meinen BMW abschloss, nahm Lothar unsere Taschen und trug sie zu seinem Auto. Miranda ...