Im warmen Sand, am weiten Strand
Datum: 20.03.2022,
Kategorien:
Schamsituation
So langsam wurde ich ungeduldig. Wie weit wollten die beiden denn noch? „Zum Strand, schwimmen!“ wollten sie, und nun gingen sie seit einer geschlagenen Viertelstunde an eben diesem Strand entlang.
Es war Lisa, die voranging. Klar, Lisa, die würde vermutlich noch heute Abend weitergehen, nur damit niemand sie mehr beim Umziehen in den Dünen erwischen würde. Als würde das jemand wollen! Lisa war nicht gerade ein Jungenschwarm, so streng die Gesichtszüge, zu wenig frech die Kleidung.
Und Jana lief hinterher. Barfuß. Fußkettchen. Kurze Hose, T-Shirt eine Metalband, die vermutlich außer ihr kaum einer hörte. Wenn es nur nach Jana ginge, müsste man wahrscheinlich Kilometer vom nächsten Menschen weg sein, nur um mal eben diese Sachen gegen einen Bikini zu tauschen.
Ich wurde etwas missmutig. Missmutiger, als ich es vielleicht sein sollte, wenn ich immerhin als einziger Junge mit zwei Mädchen unterwegs bin, eine davon die, an die ich mittlerweile jeden Abend denke. Richtige Geschichten spinne ich mir da zurecht, während ich versuche die anderen drei auf unserem Zimmer und deren Geschnarche und Gefurze so gut es geht zu ignorieren. Geschichten, die wie ein Echo sind der Sommers und der Sonne und all des Schönen, was man sich mit gerade mal 18 auf Abifahrt vom Leben verspricht.
„So, hier! Hier sind wir weit genug weg vom Ort, hier in den Dünen, da können wir uns die Badesachen anziehen.“ erklang Lisas Stimme. Sie verschwand hinter einer Düne, und vermutlich noch hinter ...
... zwei anderen. Jana, wie immer hinter, aber sie blieb hinter der ersten Düne. Ich sah ihr nach, sah, dass ich nur ein paar Schritte hinterher müsste, um vielleicht, vielleicht einen Seitenblick auf ihren Körper zu erhaschen. Ich ging, tat so, als suchte ich selbst einen uneinsehbaren Ort, schaute verstohlen. Mist, schon zu spät. Sie hatte untenrum schon ein petrolfarbenes Bikihöschen an, von dem Bikini, den sie gestern schon am Pool getragen hatte, oben aber – einen BH, hellgelb, keineswegs das passende Bikini-Oberteil. Ich erstarrte. Gleich, gleich würde ich, mit etwas Glück, ihre Brüste sehen. Von weitem, von der Seite, aber ihre Brüste.
„Spanner!“ erklang es laut. Lisa, die hatte ich total vergessen. Und „Jana, Vorsicht, der Kilian spannt!“. Jana drehte sich um. Leugnen war wohl zwecklos, nicht nur hatte Lisa mir den so heiß ersehnten Anblick verdorben, sondern auch wohl jede Chance bei Jana.
Jana kam mich zu, immer noch mit dem gelben BH obenrum. „Mensch, Lisa, gut, dass dir das aufgefallen ist. Einfach so zuzuschauen, während ich mich umziehe, das geht natürlich nicht.“ Ich wollte mich entschuldigen, irgendwas sagen, irgendwas. Ich kam gar nicht dazu. „Du wolltest meine Brüste sehen, nicht wahr?“ Wieder kam ich zu keiner Antwort. „Das kannst du haben, wenn du es wirklich willst. Vorausgesetzt, du ziehst dich selbst auch aus, so dass wir beide auch was zu sehen bekommen.“ Ich war sprachlos. Die Chance, das zu sehen, was ich so gerne sehen wollte. Aber um welchen Preis? ...