1. Der Hof Kapitel 14


    Datum: 30.03.2022, Kategorien: BDSM

    ... besser?"
    
    Ihr Lächeln war ein ganz kleines bisschen ironisch, aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Und die Frage war regelrecht neutral gewesen, hätte jemand anderes sie zufällig gehört, wäre der nie auf die Idee gekommen, dass sie zweideutig gemeint sein könnte. Felix spürte, wie seine Ohren heiß wurden.
    
    Das konnte allerdings auch daran liegen, dass Schwester Barbara heute offene Sandalen trug, ohne Strümpfe. Dass sie ihre Fußnägel nicht lackierte war Felix -- natürlich -- schon aufgefallen, aber heute schien sie auch einen Rock oder Shorts zu tragen, sodass unter ihrem türkisgrünen Kittel nur ihre nackten Beine zu sehen waren. Als sie an ihm vorbeiging, sagte sie überraschend und leise:
    
    "Felix, hast Du eine Minute?"
    
    Sie hatte ihn von Anfang an automatisch geduzt und Felix hatte es auch nichts ausgemacht, sie strahlte natürliche Autorität aus. Schwester Barbara führte ihn zu einer der Nischen, die auf dem Stationsflur für Besucher eingerichtet waren. Sie deutete auf einen Stuhl und setzte sich dann ihm gegenüber auf den letzten Sitz zur Flurseite, sodass sie aus dem Augenwinkel die Station im Blick behalten konnte.
    
    Dann schlug sie die Beine übereinander und streckte damit Felix ihren rechten Fuß entgegen. Der konnte gar nicht anders als hinsehen. Die Sandale mit ihrer Korksohle und den zwei weißen Lederriemen hing ein wenig vom Fuß herunter, sodass Felix ihn genauer betrachten konnte.
    
    Der Knöchel war nicht wirklich zart, ging aber so gerade noch ...
    ... als zierlich durch, die Achillessehne war nicht deutlich ausgeprägt aber doch gut zu ahnen. Ihre Ferse war unten abgeflacht und zeugte so von ihrer langjährigen stehenden und laufenden Tätigkeit, trotzdem fand Felix sie wunderschön. Und der Fuß...
    
    Konnte es sein, dass er hier einer fremden Frau auf die Füße starrte? Felix wurde in Rekordzeit knallrot und traute sich kaum, den Blick zu heben, um Schwester Barbara ins Gesicht zu sehen. Überraschenderweise bekam er nicht ihren ironischen Blick zu sehen, den er gefürchtet hatte -- und den sie sehr gut beherrschte, das wusste er. Stattdessen schauten ihn die braunen Augen hinter der Brille mit ihrem dünnen, dunkelroten Metallgestell offen und freundlich an.
    
    "Kein Grund zur Verlegenheit. Schau ruhig hin."
    
    Und damit setzte sie ihre Füße nebeneinander auf den Boden, streifte die rechte Sandale ab und schlug die Beine wieder übereinander, während sie gleichzeitig betont deutlich den Kopf in Richtung Flur drehte, als wollte sie sagen: Genieß den Anblick in Ruhe, während ich achtgebe, dass uns niemand überrascht.
    
    Felix musste schlucken. Die Situation war regelrecht surreal. Und sie war außerhalb seiner Kontrolle! In die Erregung, die mit unwiderstehlicher Gewalt durch seinen Körper pulste, mischte sich Schuldgefühl. Er tat hier etwas Verbotenes, etwas auf mehrere Arten Verbotenes, obwohl er zu verwirrt war, den Gedanken klar zu fassen. Sein Blick wanderte wie magnetisch angezogen zu dem nackten, schlanken Fuß, den Schwester ...
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