Nach der Seenotrettung
Datum: 08.06.2022,
Kategorien:
CMNF
... auch ein bisschen unterkühlt. Da möchtest du doch bestimmt erst mal schön heiß Duschen?“
„O ja“, seufzte Victoria. Eine heiße Dusche war wirklich genau das, was sie jetzt brauchte.
„Ich hab dir hier ein Handtuch hingehängt“, erklärte Julia und deutete auf ein Badetuch an einem Haken neben der Tür. Duschgel und Shampoo findest du in dem Metallkörbchen da an der Wand. „Nur“, sie schaute an Victoria herab und lachte, „trockene Sachen kann ich dir leider nicht leihen.“
Victoria lachte mit, denn Julia war bestimmt mehr als zehn Zentimeter kleiner sein als sie. „Macht doch nichts“, sagte sie, „ich nehme eben das Handtuch als Minikleid, oder so.“
Auch darüber lachten beide. „Vielleicht finde ich ja bei Mareks Sachen etwas Passendes für dich“, sagte Julia schließlich. Marek wiederum war zwar deutlich größer als Victoria, weit über einsneunzig, aber die Idee schien ihr doch nicht ganz so abwegig.
„Gut, dann eben ein T-Shirt als Minikleid“, alberte Victoria weiter.
Julia grinste sie noch einmal an, dann wandte sie sich zum Gehen. „Du musst dich übrigens nicht beeilen“, sagte sie noch, „die Dusche läuft mit Meerwasser, das von einer Pumpe angesaugt und durch einen Filter entsalzt wird. Für die richtige Temperatur sorgt auch kein Boiler, sondern ein Durchlauferhitzer.
„Wow“, entfuhr es Victoria. Das war ja mal richtig komfortabel.
„Ich wünsch dir ganz viel Spaß!“, lächelte Julia und deutete mit einer Hand ein Winken an. Dann ließ sie Victoria allein und schloss ...
... die Tür hinter sich.
Victoria ging zur Duscharmatur, drehte das Wasser auf, schob den Regler langsam immer weiter in den roten Bereich und prüfte die Temperatur mit ihren Handinnenflächen. Nach einem kurzen Moment wurde es tatsächlich wunderbar heiß. Sie trat einen kleinen Schritt zurück und griff hinter ihren Rücken, um den Verschluss ihres Bikinioberteils zu öffnen. Doch dann zögerte sie. Irgendetwas hielt sie davon ab,
einfach ihren Bikini auszuziehen und sich nackt unter die heißen Wasserstrahlen zu stellen. Es war so ein seltsames Gefühl, das in ihrem Bauch rumorte und sie scheinbar warnen wollte. Aber wovor?
Vorsichtig beäugte Victoria den kleinen Raum. Er mochte vielleicht vier Quadratmeter groß sein, mit etwas erhöhter Tür, da der Betrieb der Duscharmatur nach einer Weile mehr oder weniger den ganzen Boden mit Wasser bedecken würde. Der einzige Abfluss befand sich direkt neben ihr, an der Wand. Ein Bullauge gab es nicht, und die Tür war geschlossen. Sie war doch eigentlich völlig ungestört und unbeobachtet?
Und überhaupt, seit wann schämte sie sich, nackt zu sein? Das hatte sie dank Verena doch nicht nur lange überwunden, sondern sogar ganz und gar in sein Gegenteil verkehrt? Früher, noch bis nach Abschluss ihrer Pubertät, hatte es eigentlich nur zwei Dinge gegeben, die Victoria hasste: ihren Körper und ihre Schwester. Erst kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag hatten die Schwestern plötzlich ihre Verbundenheit und tiefe Zuneigung zueinander entdeckt, als ...