Alter Bulle Teil 10
Datum: 08.06.2022,
Kategorien:
Hausfrauen
... Werde immer bei dir sein. Bin immer für dich da."
Ich brabbelte noch Minuten weiter. Irgendwann hob er mich hoch und trug mich zur Couch, wo wir uns aneinander geschmiegt fallen liessen.
„War es sehr schlimm? Als ich weg war?"
Jens prustete. „Sag ich nicht. Du verhaust mich nur."
Wie konnte der Kerl so gute Laune haben? Ich meine, ich fand es schon bewundernswert, wie gelassen er mich wieder runtergebracht und mit welcher Ernsthaftigkeit er mir seine Liebe versichert hatte obwohl ich so eine durchgeknallte Zicke gewesen war. Sein unterdrücktes Lachen verstand ich überhaupt nicht.
„Mach mich nicht wahnsinnig. Sag schon."
„Serge ist total nett. Wir haben Wein getrunken, uns über die Frauen und die Liebe unterhalten und ich muss gestehen, dass wir uns hervorragend verstanden haben."
„Bitte?"
„Na ja, erst wollte er dir nachgehen, aber nur aus Sorge, dass dir etwas passieren könnte." Jens wand sich auf der Couch. „Ich musste ihm sanft aber bestimmt davon abraten. Es war ihm ziemlich peinlich, dass du ihn so missverstanden hast."
Ich war fassungslos. „Peinlich? Missverstanden? Was war daran nicht zu verstehen?"
„Ihm war schon klar, was du wolltest. Er hat auch zugegeben, dass er ein wenig mitgespielt hat, aber nur aus Spaß an dem kleinen Flirt. Als er begriffen hatte, dass wir uns wegen ihm stritten wollte er die Lage beruhigen."
Peinlich. Peinlich, peinlich, peinlich. Ich schämte mich gerade wegen unzähliger Ursachen in Grund und Boden und es war ...
... nicht die Sorte Scham, die mich anmachte. Ganz im Gegenteil.
„Er sagt, dass nicht gerade viele Frauen auf ihn abfahren, aber wenn sie es tun dann wohl ähnlich heftig wie du vorhin. Was er auch gerne annimmt, nur nicht, wenn die Frau schon vergeben ist. Schon gar nicht bei Touristenpärchen. Irgendeine krude Mischung aus französischem Nationalstolz und seinem ganz persönlichen Ehrenkodex, dem ich ehrlich gesagt nicht ganz folgen konnte als er ins Detail ging. Der Kerl denkt ziemlich quer."
„Nicht so der typische Bauarbeiter."
„Bauarbeiter trifft es nicht ganz." Jens prustete wieder. „Bildhauer ist er. Die nächste halbe Stunde hat er mir Bilder seiner Arbeiten gezeigt. Tolle Sachen, komplett abgefahren, sehr komplex und dabei wieder ganz einfach zu begreifen. Sehr quer halt."
„Künstler. Der?"
„Wir sind herzlich eingeladen uns sein Atelier anzuschauen."
„Im Leben nicht!", rief ich entsetzt aus. Der bloße Gedanke löste schon Harndrang bei mir aus.
„Dachten wir uns schon. Ich soll dir aber ganz liebe Grüße ausrichten. Es tut ihm sehr leid, dass er dir den Abend verdorben hat."
„Mir. Dir nicht?"
„Puuuuh, dachte ich zuerst auch. Nur dass wir dann ziemlich viel zusammen gelacht haben. Eigentlich war es sehr nett. Mal was ganz anderes."
„Ihr habt zusammen gelacht! Während ich verzweifelt hier sitze und fast wahnsinnig werde?"
Jens sah mich nur an. Ich seufzte und kuschelte mich an ihn.
„Schon gut. Lektion gelernt."
„Bestimmt?"
„Bestimmt. Ich ...