Verbotene Liebe?
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Bad.
Ich folge ihm eilig mit langen Schritten ... sehe Madeleine schon mit aufgeschlagenem Kopf in einer Blutlache am Boden liegen ... doch sie steht vor dem Waschbecken, klammert sich zähneklappernd daran fest ... ihr Atem fliegt ... splitternackt und tropfnass, zittert ihr gesamter Körper ... ich reiße meine feuchte Jacke herunter, schmeiße sie irgendwohin, schnappe mir das Badetuch, welches ich über eine Wandhalterung drapiert sehe und wickle Madeleine darin ein.
Sie beginnt laut zu Schluchzen, als ich sie fest an mich ziehe ... der Hund legt sich nah bei Madeleines Beinen auf den Boden und beobachtet mich aufmerksam doch scheint er erleichtert zu sein.
Ich rede beruhigend auf Madeleine ein, reibe ihren Rücken mit der einen Hand und drücke sie mit der anderen fest an meinen Körper.
Der Hund beschließt mich ausgiebig zu beschnuppern, was sein gutes Recht ist, schließlich bin ich ein Fremder, der in sein Territorium eingedrungen ist.
"Was tust du hier?", keucht Madeleine nach einigen Augenblicken fragend.
"Psst, beruhige dich erst mal. Ganz ruhig atmen, Madeleine...", weise ich sie leise an.
Sie schnappt nach Luft.
"Langsam und ruhig, nicht so hektisch ... ", fahre ich fort.
Wenn es nicht so beängstigend wäre, sie das durchmachen zu erleben, würde ich die Situation in vollen Zügen genießen. Ihre Zähne schlagen noch immer klappernd aufeinander. Sie braucht Wärme, denke ich und hebe sie auf meine Arme. In ihrem Wohnzimmer liegt eine Decke auf dem ...
... L-förmigen Sofa. Ich setze mich mit ihr, decke sie zu und wickle ihre eiskalten Füße ein.
"Dieses Haus gehört guten Bekannten und ich kümmere mich darum, wenn sie nicht da sind. Auch ein Schlüssel zu dieser Wohnung befindet sich am Schlüsselbund. Zum Glück ...", so sage ich, " zum Glück ... sonst könnte ich jetzt nicht hier sein. Dir hätte wer weiß was passieren können ... "
Langsam scheint sie sich wieder zu fangen. Sie zittert noch und atmet nur ein wenig schneller, als es 'normal' nennen zu können. Es fühlt sich so gut an, sie im Arm zu halten. Ich würde alles dafür geben, sie an jedem Tag so auf meinem Schoß, an mich gelehnt, in meinem Arm halten zu dürfen. Ich reibe ihre Schulter über der Decke. Der Hund liegt vollkommen entspannt zu meinen Füßen.
Ich blicke mich kurz im Raum um.
Ein großes Bild, welches an der gegenüberliegenden Wand lehnt, zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Es scheint eine Tusche- oder Kohlearbeit zu sein und zeigt die Seitenansicht eines Paares, welches sich mit der Stirn aneinander gelehnt verliebt in die Augen schaut. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass Madeleine und ich auf dem Porträt zu sehen sind. Natürlich müsste man sich die entsprechende Haar- und Augenfarbe dazu denken, aber wirklich, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Er sieht aus wie ich vor zehn Jahren, oder so, jedenfalls aus diesem Blickwinkel auf sein Gesicht.
Ist das der Grund, warum sie sich mir gegenüber so seltsam verhält?
Wo ist er jetzt? Hat er ...