1. Der Ha(a)rem 01


    Datum: 04.07.2022, Kategorien: Fetisch

    ... nach nicht einmal einer Woche. Verzweiflung und Scham machten sich in ihr breit. Aber auch Wut. Und diese Wut galt Heike.
    
    "Sicher", presste sie zwischen den schmalen Lippen hervor. Sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
    
    Ihr oberster Chef nickte kurz und machte sich auf den Weg. Corinna folgte ihm kurz darauf.
    
    Ohne zu Klopfen trat sie in das großräumige Geschäftsführer-Büro. Am anderen Ende des Schreibtisches saß der Mann, der sie gleich abservieren würde.
    
    "Setz dich doch bitte." Er deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Zitternd nahm Corinna darauf Platz.
    
    Es ging nicht nur um Ihren Job. Auch die Situation mit Jan quälte sie. Dass er sie wegen so etwas Wichtigem anlog, hatte sie verletzt. Zudem war er immer weniger zuhause und sie hatte das Gefühl, seit sie zu ihm gezogen war, hatte sein Interesse an ihr mit fortschreitender Zeit nachgelassen. Es gab Niemanden, mit dem sie über ihre Situation reden konnte. Das führte dazu, dass sie kaum schlafen konnte, weil ihre Gedanken sie beschäftigten.
    
    Corinna war schwindelig.
    
    "Zuerst einmal, wie geht es dir?", fragte er freundlich.
    
    "G-gut", log sie mit zittriger Stimme. Er lächelte verständnisvoll.
    
    "Hast du dich gut eingelebt bei uns?" Corinna verstand nicht ganz, wohin dieses Gespräch führte. Wollte er sie etwa verhöhnen.
    
    "Ich..."
    
    Corinna wollte etwas sagen, doch sie hatte einen Kloß im Hals. Mit einem Mal brachen ihre Emotionen aus ihr heraus und Tränen begannen ihr die Wange herunter zu ...
    ... laufen.
    
    Durch den Schleier konnte Corinna sehen, wie ihr Chef aufgestanden war. Er stellte sich neben sie, hatte eine Hand auf ihre Schulter gelegt und reichte ihr ein Taschentuch.
    
    Wortlos verharrten die beiden für einen Moment in dieser Position, bis Corinna in der Lage war zu sprechen.
    
    Sie fing sich und begann zu reden.
    
    Heike
    
    Heike nahm an ihrem Schreibtisch Platz. Seit etwa einem Jahr hatte sie ebenfalls ein eigenes Büro, in dem sie ihre Ruhe hatte, wofür sie Robert unheimlich dankbar war.
    
    Corinna war jetzt gerade in seinem Büro und Heike war gespannt, wie das Gespräch verlaufen würde. Dass Robert ihr mitgeteilt hatte "mit ihr reden" zu wollen, hatte sie insofern irritiert, dass er in der Vergangenheit ähnliche Situationen deutlich konsequenter gehandhabt hatte.
    
    Sie wurde das Gefühl nicht los, dass etwas anderes dahintersteckt. Hatte Corinna irgendetwas gegen ihn in der Hand? Oder war es etwas anderes?
    
    Heike würde Robert in jedem Fall vor Gefahr schützen. Sie wusste um seine missliche Lage und der Mann ihrer Träume hatte das alles nicht verdient. Doch in der vergangenen Woche hatte sie das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbarg. Sie wusste, dass sie kein Anrecht darauf hatte, alles zu wissen und dennoch setzte ihr das zu. Robert hatte begonnen, ihr Zuneigung und Vertrauen zu schenken. Und Heike war süchtig nach seiner Aufmerksamkeit. Doch seit Corinna da war, verhielt sich der Mann ihrer Träume seltsam. Sie wusste, dass sie eine Grenze überschritt, aber ...
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