1. Der Ha(a)rem 01


    Datum: 04.07.2022, Kategorien: Fetisch

    ... einer derart verzwickten Situation befand. Keiner ihrer Kollegen konnte sich das Ausmaß der Negativität vorstellen, die sich Robert in seinem Privatleben ausgesetzt sah, da er davon niemandem etwas zeigte. Niemandem, außer ihr. Vermutlich ahnte er, dass sie mehr wusste, als sie ihm gegenüber sagte.
    
    Robert tat ihr unfassbar leid. Er war ein charmanter und höflicher Mann, zudem für ihren Geschmack unheimlich gutaussehend. Es fiel ihr schwer zu akzeptieren, dass er in dieser Situation gefangen war.
    
    Je mehr sie ihn kennenlernte, desto mehr verfiel sie ihm.
    
    Anfangs hatte sie sich nur gewundert, wie Simone einen solchen Mann so behandeln konnte. Mit der Zeit schlug das Ganze in regelrechten Hass um.
    
    Sie hatte ihn nicht verdient. Robert verdiente eine Frau, die ihm gerecht wurde.
    
    Und während sie noch an seinen Gesichtsausdruck von heute Morgen dachte, drifteten ihre Gedanken in ihre Fantasiewelt ab.
    
    In dieser Welt schmiegte sie sich an seine Brust, während er sie fest an sich drückte.
    
    Die traurige Erkenntnis, dass es nie so weit kommen würde, holte sie in die Realität zurück.
    
    Jan
    
    Jan stellte sein Mittelklasse-Coupe auf dem kleinen Waldparkplatz ab. Es war der Ort, den er schon so oft aufgesucht hatte. In ein- und in Zweisamkeit. Der Ort war tagsüber kaum und nachtsüber gar nicht frequentiert. Die Chance, hier von jemandem gesehen zu werden, ging gleich null.
    
    Er atmete durch. Seit einiger Zeit hielt er sein Smartphone in den Händen, ohne dies zu ...
    ... bedienen. Der Bildschirm zeigte seit Minuten die gleiche Meldung an.
    
    "Kontakt Larissa wirklich löschen?"
    
    Sein Finger hatte den Bildschirm über der "Ja"-Schaltflächen beinahe berührt, da hatte er ihn doch ruckartig zurückgezogen.
    
    Er war kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Larissas Kontakt zu löschen bedeutete sie vermutlich nie wieder zu sehen. Er hatte darauf hingearbeitet, um an diesen Punkt zu kommen. Und mehr denn je, fragte er sich, ob er das wirklich wollte.
    
    Jan kam aus einem reichen Elternhaus. Sein Vater starb, als er noch klein war, und seine Mutter erbte sein ganzes Vermögen. Mehr Geld, als die beiden in drei Leben ausgeben konnten. Seine Mutter war fortan bemüht darum, dass aus ihm "etwas wurde". Seine schulischen Leistungen waren maximal ausreichend, eine Ausbildung brach er ab. Seine Mutter war nicht glücklich darüber, doch sie unterstützte ihn stets weiter. Es tat ihm weh, sie so enttäuschen zu müssen, doch er hatte sich zu sehr an das sorgenfreie Leben gewöhnt. Seine Mutter konnte dies akzeptieren, doch es gab eine Sache, die ihr wichtiger war als alles andere:
    
    Eine Frau an seiner Seite. Hübsch und gebildet sollte sie sein. Anständig und kein "Flittchen". Jan konnte sich nicht daran erinnern vor Corinna jemals mit einer Frau zusammen gewesen zu sein, die diese Kriterien erfüllte. Weder die losen Beziehungen in seinen frühen zwanzigern, von denen einige sogar das zweifelhafte Vergnügen zuteil wurde, Jans Mutter kennenzulernen um dann ...
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