1. Lauschen, Kap. F Flore Utitor, 23


    Datum: 07.07.2022, Kategorien: Lesben Sex

    ... fürsorglichen Partner hätte Flore auch gern, wenn überhaupt.
    
    Aber die Frau hat wohl ihr Problem gut im Griff, denn nun beruhigt sie ihren Freund: "Es ist alles bestes. Ich.... ich hole dich auf jeden Fall vom Bahnhof ab."
    
    Das klang für Flore doch so, als hätte die Frau Mühe, sich zu äußern, auch zwischendurch musste sie Luft holen und stöhnte. Bewundernswert, wie besonnen, ruhig und souverän ihr Partner Chris bisher auf ihre Attacken reagiert.
    
    Doch dann läuten die Alarmglocken in und für Frau Utitor, denn in ein lautes Aufstöhnen von Veronika, für Frau Utitor erschreckend deutlich zu hören, flüstert ihr Nachbar mit leicht flatternder Stimme: „Sag mir, wer besorgt es dir?"
    
    Flore erschrickt. Das Stöhnen, die abgerissene Sprache - sie sind nicht Ausdruck eines gesundheitlichen Problems, sondern die primitiven Äußerungen eines wie auch immer gearteten Geschlechtstriebes, muss Flore registrieren.
    
    Augenblicklich ist ihre Bewunderung für das Paar in tiefe Abscheu umgeschlagen: Diese Tiere, diese Bestien!
    
    Doch der Albtraum für Flore geht weiter: „Meine Sekretärin Anna", presst die Frauenstimme mit Mühe hervor. Flores Kopf schwirrt, denn hier wird sie Zeugin, sehr unfreiwillig, von Sex zwischen Abhängigen und vom Sex zwischen zwei Frauen. Ob ihr Zuhören schon als Telefonsex zählt, fragt sie sich. Aber nur für einen Sekundenbruchteil, dann spitzt sie ihre Ohren.
    
    Der Mann neben ihr flüstert, aber Flore hört nun neugierig und gespannt zu, sie will dieses widerwärtige ...
    ... Gespräch nicht verpassen: „Du kleines Luder, konntest es wohl nicht abwarten?" Das ist eine Wortwahl, die Flore nur widerlich findet, ausgesprochen widerwärtig, aber wenn diese Veronika sich so verhält, dann ist sie auch ein richtiges Luder. Flore stellt sie sich vor, wie sie aussieht: rote (oder schwarze?) Highheels, brünette Haare, eine Pagenfrisur und viel zu lange schwarze Wimpern, ein breiter Mund mit dicken, grellrot geschminkten Lippen, eine billige Perlenkette um den dünnen Hals, und - oh, da verlässt sie die Fantasie. Wie soll sich Flore ihren Körper vorstellen, und dazu noch nackt?
    
    Flores Anstrengung, sich ihren imaginären Körper einer fremden Frau zu schaffen, wird zunächst unterbrochen, denn die Stimme gesteht mit kleinlautem Ton: "Nein, Chris, ich halt' es nicht mehr aus."
    
    Daraufhin wird Chris etwas lauter und bestimmter: „Ich will, dass du erst kommst, wenn ich es dir erlaube, hast du mich verstanden?" Das hat, so kann es sich Flore gut vorstellen, das ganze Abteil gehört, sie jedenfalls ist richtig etwas erschrocken zusammen gezuckt, hoffentlich hat das keiner gemerkt. ((Doch! Zwei Personen: Ella und Gaby))
    
    Als der Mann, Chris, etwas schärfer nachfragt: „Hast du mich verstanden?", ist das ein Moment, in dem Flore sich bestätigt fühlt, dass sie keine Bindung, sei sie auch noch so oberflächlich, eingeht. Sex, nein danke! Und wenn es ihr doch kribbelt, dann hilft sie sich selbst. Nun aber beginnt sie, dem Gespräch beziehungsweise den Geräuschen bewusster ...
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