Schlaflos in Giesing - S01E03
Datum: 10.08.2022,
Kategorien:
CMNF
... überwältig von dem bisherigen Ereignissen.
"Sie haben uns beobachtet, oder ? Ich hab ihren grauen Haarschopf im Winkel des Fensters gesehen!"
Klang ihre Stimme verschmitzt?
"Also, ja, nein...", stotterte Kurt-Egon.
"Sie brauchen sich nicht zu schämen, Voyeurismus ist etwas völlig natürliches! Vor allem in ihrer Situation! Sie haben so sehnende Augen. Sind sie Witwer?", wollte sie von dem verdatterten alten Mann wissen.
Kurt-Egon sammelte sich und antwortete mit brüchiger Stimme:
"Meine Frau hat mich vor langer Zeit verlassen!"
"Das tut mir Leid!"
Tatsächlich in ihren Augen standen fast Tränen.
"Kommen sie Herr Hammerstein, gehen wir zurück zu Gruppe!", sagte sie, nahm ihn bestimmt bei der Hand und führte ihn wieder zurück zum Epizentrum des Geschehens.
Kommissar Sigi fühlte sich dezent an die Sendlinger Mordweihnacht erinnert, als es dem Zirkel der hyänenartigen Meute gelang, die endgültig letzte Absperrung zu durchbrechen und der Einsatzleitung und ihm, als einen Teil davon, zu Leibe zu rücken. Hilflos musste er zulassen, dass eine vollbusige Brünette ihre wuchtigen Arme um ihn schlang und hemmungslos drauflosknutschte. Ihr knallgrüner Lippenstift beschmierte seinen Schnauzer und unter den dicken Schmatzern der Dame quakte er verschreckt: "Aber Madame, ich bin verheiratet!"
Doch das schien diese nicht weiter zu interessieren, gekonnt öffnete sie seinen Krawattenknoten und prustete ihm ein weichgespültes "Nieder mit der Konvention!", in die ...
... rechtskonservativen Ohren.
"Und dabei bin ich Linksträger!", dachte er sich noch, dann wurde er zu Boden gerissen.
Jemand nestelte an seiner Hose, es war die wilde Wikingerin, (so sah sie in ihrer Kriegsbemalung aus rot und weiß jedenfalls aus) die sich ihren Weg zu Sigi junior bahnte.
Da wurde es dem bayerischen Beamten zu bunt, er ging in Embryonalstellung und wehrte sich gegen die Angriffe der schwarzen Fingernägel. Es war ein regelrechtes Gemetzel um ihn herum, es flogen nur so die Klamotten in der flirrenden Kampfesluft.
Da hörte seine Gegnerin plötzlich auf, ein hoher Sirenenton ertönte und eine unheilschwangere Stimme erhob sich in den Lüften.
"Achtung, Achtung, hier spricht Ernest Mandlmeyer, Nudistencorps Schwanthal. Meine Damen, sie haben uns die Mut gegeben, gegen diese starren Verhältnisse aufzugebähren. So lasset die Revolution steigen!"
Und Sigi hörte im Fleischesmeer das bedrohliche Geräusch von anrückenden Fahrzeugen, vermutlich buntbemalter VW-Busse, auf der Grünwalder Straße näherkommen.
Im gleichen Moment riss ihm die vollbusige Demonstrantin die Unterhose herunter. Wie ein schnuller-affines Kleinkind stürzte sie sich auf das Genital des Beamten. Sigi wurde heiß und kalt gleichzeitig, er drohte ohnmächtig zu werden.
Und mit brechenden Augen sah Kommissar Sigi noch, wie die braunhaarige Dame und eine ihrer Mitkämpferinnen, Wange an Wange aneinandergelehnt, seine peinliche Situation weiter ausnutzen. "Wie ein Hund!", dachte er sich, und ...