1. 40-er Geburtstag mit Überraschung


    Datum: 13.09.2022, Kategorien: Romantisch

    ... Ich bilde mir ein, wie mich einige von Ihnen mit Blicken ausziehen. Aber sie grüßen alle freundlich und nicken mir anerkennend zu. Ich fühle mich wohl in meiner Haut. Ich schlendere ins Zentrum zu meinem Lieblings Eiscafé und gönne mir ein Spagetti Eis. Ich genieße die Sonne. Eine leichte Brise vom Hafen kommend umschmeichelt meine Beine und meinen Körper. Ich lasse es mir gut gehen.Es ist so schönes Wetter. Deshalb beschließe ich anstelle eines Bummels durch die kleinen Shops, im Park der zum Hafen führt einen Spaziergang zu machen. Um diese Zeit ist nicht viel los. Ich begegne einer Frau mit Kinderwagen und Hund. Ein paar Rentner schieben einen Handwagen mit Segelausrüstung zum Hafen. Ich gehe weiter in den Teil der vom Hafen weg führt. Es stehen hier große Laubbäume die Schatten spenden. Die leichte Brise die durch die Bäume fährt lässt sie flüstern. Ich setze mich auf eine Bank, schließe die Augen, lege den Kopf dabei zurück und höre dem wispern der Bäume zu.
    
    Nach einer Weile der Entspannung höre ich eine leise Stimme. Ich glaube zu verstehen was sie mir sagt. "Anja, alles wird gut. Du bleibst nicht allein".
    
    Ich erschrecke innerlich. Habe ich meine geheimsten Wünsche jemand offenbart? Ich öffne die Augen und schaue mich um, aber niemand ist da. Nur das Rauschen der Blätter ist zu vernehmen. Hirngespinste. Ich beschließe noch ein wenig weiter zu gehen. Ich komme zu einer kleinen Landzunge, die ich noch gar nicht kenne. Komisch denke ich du wohnst jetzt fünf Jahre ...
    ... hier, aber an diesem Fleckchen Erde warst du noch nie. Eine Bank steht dort mit Blick auf den See. Ich sehe dort einen kleinen Jungen sitzen. Er ist vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Die Beine hat er im Sitzen angezogen, sodass seine Füße auf der Sitzfläche stehen. Die Stirn liegt auf seinen Knien. Er ist ganz zusammen gekauert. Sein dunkelbraunes Haar ist zerzaust. Sein Gesicht ist nicht zu sehen aber ich spüre den Kummer den er ausstrahlt.
    
    Ich setze mich zu ihm und warte eine Weile. Er regt sich nicht. Irgendetwas bedrückt ihn und so beschließe ich ihn anzusprechen. "Hallo" sage ich, " kann ich dir helfen?" Er schüttelt ohne aufzublicken leicht den Kopf. "Na, wie heißt du denn?" frage ich ihn und stelle mich selber vor, "Ich bin die Anja, Anja Sebald". Er blickt auf und schaut mich mit seinen dunkelbraunen traurigen Augen an.
    
    "Stefan, Stefan Richter heiße ich". " Nun Stefan kann ich dir helfen?" Er schüttelt wiederum den Kopf? "Bist du alleine hier?", frage ich. Er nickt mit dem Kopf. Er ist obwohl so jung eine harte Nuss. Jedenfalls scheint er nicht sehr gesprächig zu sein. "Was bedrückt dich denn?" Offenbar habe ich einen wunden Punkt getroffen. Ich sehe wie Tränen seine Augen füllen. "Mein Papa muss so viel arbeiten und meine Oma ist krank". "Wo ist denn deine Mutter", frage ich und bereue es sogleich. Er wird von einem Weinkrampf geschüttelt. "Meine Mami ist im Himmel", erhalte ich nach gefühlten Minuten als Antwort.
    
    "Das tut mir leid", höre ich mich sagen. ...
«1234...22»