1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 31.10.2022, Kategorien: Romantisch

    ... Stücke, als Steak auch blutig. Mir war es egal, was andere dazu sagten. Ich für mich hatte meinen Konsum dieser Produkte wirklich eingeschränkt, aß weniger davon, wenn doch, hochwertig. Ob es bei einem Schnellimbiss gegeben war, konnte ich nicht sagen. Wahrscheinlich nicht. Auf der andern Seite würde sich nicht die Welt verändern, wenn ich auf alles verzichtete, dafür waren andere zuständig. Es klag zwar egoistisch, aber wenn man es genau betrachtete, war es so, leider, ich musste damit Leben, auch wenn andere Menschen es vollkommen anders sahen. Solange wir die Freiheit hatten unsere Meinung äußern zu dürfen, war alles in Ordnung. Ich musste nicht überall hinhören. Mit diesen Gedanken im Kopf, fuhr ich weiter, entdeckte eines dieser Restaurants, die inzwischen selbst in Wohngegenden angekommen waren, fuhr auf den Parkplatz und mir wurde klar, dass ich doch nass werden würde. Im Gegensatz zu meinem Hunger, das kleinere Übel.
    
    Viele schienen das anders zu sehen. Als ich eintrat, war der Laden leer, lediglich eine gelangweilt blickende Bedienung stand da, um Bestellungen anzunehmen.
    
    Auf sie steuerte ich zu, setzte mein freundlichstes Lächeln auf und sah mir die Leuchtreklame über dem Tresen an, auf dem stolz mit Bildern vermerkt war, was es in diesem Tempel der Genüsse zu essen gab.
    
    Die Auswahl war gering, sah nach mehr aus, weil jede Größe für sich einen eigenen Platz bekam. Dabei fiel mir schnell auf, dass es das Wort klein nicht mehr gab. Es fing mit mittel an, ...
    ... gefolgt von groß und riesig. Wenn ich mir überlegte, wie viel Zucker in fast zwei Litern dunkler Limonade steckte, war ein Burger das kleinere Übel. Hätte man nun das Brötchen noch durch echtes Vollkorn ersetzt, wäre es fast gut gewesen. Leider bevorzugten die Menschen geschmacklose Pappe, manchmal mit ein paar Sesamkörnern verziert mehr, als geschmackvolles Brot. Aber auch in dieser Beziehung würde ich die Welt nicht ändern. Entsprechend bestellte ich mir eine mittelgroße, also eigentlich kleine Cola, einen Doppelburger mit eindringlichem Namen, der zu dieser Kette gehörte, sowie eine große Portion Pommes. Seltsamerweise mochte ich die dünnen Stäbchen lieber, als die dicken, die es sonst gab. Dazu nahm ich mir zwei Tütchen Salz, nicht gut für meinen Blutdruck, dafür für den Geschmack.
    
    Ich brauchte nicht lange darauf warten, wahrscheinlich war sowieso alles fertig und wäre sonst in ein paar Minuten weggeworfen worden. Eine riesige Verschwendung von Lebensmitteln, die jeden Tag tonneweise essbare Nahrung vernichtete. Und warum? Weil irgendwo ein Mensch oder eine Gruppe saß die sagten, dass ein Burger genau solange gut ist und eine Minute später nicht mehr ihren Ansprüchen genügte. Wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich ihnen diesen Burger für die Hälfte des Preises abnehmen. Diesen Vorschlag hatte ich mal gemacht, wurde dafür mit einem tadelnden Blick abgestraft, obwohl ich anbot, die doppelte Menge zu nehmen, also unterm Strich, würden sie Gewinn machen.
    
    Diese Gedanken ...
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