1. Nina, ein Martyrium


    Datum: 31.10.2022, Kategorien: Romantisch

    ... Wänden befand. Ich stellte meinen Wagen in der Einfahrt ab, schloss die Tür auf und ging neugierig in die Küche, sah in der Zuckerdose nach. Es war nichts mehr drin. Enttäuscht zog ich mein Jackett aus, ging zum Kühlschrank und wollte mir ein kaltes Bier zum Abend gönnen. Als ich die Tür öffnete, war er gut gefüllt. Ich war nicht einkaufen gewesen, daher musste jemand anderes es getan haben. Es gab eine einzige Alternative dafür. Nina. Vielleicht hatte sie den Ersatzschlüssel gefunden, der an der Wand hing. Wer sonst hätte es sein können. Soweit ich wusste, kamen Engel selten zu mir, oder besser gesagt, gar nicht. Damit erging es mir nicht anders als den meisten Menschen.
    
    Doch wo war sie?
    
    Jetzt ging ich davon aus, dass sie doch noch im Haus war, sonst machte es keinen Sinn. Für mich einkaufen und danach verschwinden, wäre ein seltsamer Abschied gewesen. Also ging ich leise ins Wohnzimmer und fand sie auf dem Sofa liegen, die Decke über sich gezogen. Im wenigen Licht, das von draußen schien, sah sie friedlich und entspannt aus, was im krassen Gegensatz zu ihrem Körper stand. Den ganzen Tag über hatte ich darüber nachgedacht, wie sie es sich zugezogen hatte und ob ich danach fragen sollte. Auch wenn ich vermutete, dass sie mir etwas von einer Treppe vorlügen würde. Die Verletzungen und Prellungen kamen woanders her. Ich hatte so was schon gesehen, bei einer anderen Frau. Das waren eindeutig Marken von Schlägen und Gewalt. Dabei konnte ich mir nicht vorstellen, dass ...
    ... sie es freiwillig über sich ergehen lassen hatte, auch wenn es diese Fälle gab, jedoch selten. Ich war nicht auf den Kopf gefallen, kannte gewisse Seiten im Internet, und hatte in meiner jungend mehrfach gespannt Videos gesehen. Fremd war mir die Welt nicht.
    
    Außerdem passte ihr unauffälliges Äußeres, vor allem die Kleidung, nicht zur Unterwäsche. Sicher, auch hier konnte es sein, dass es gewollt war, doch ich glaubte nicht daran. Was war also los. Ich setzt mich auf den Rand des Sofas, sah zu ihr herunter und betrachtete Nina eine Weile, hörte ihren ruhigen Schlafatem, der regelmäßig ihre Lunge füllte und den Brustkorb unter der Decke hob. Ich wollte sie nicht wecken, sie sollte schlafen. Also schlich ich mich aus dem Raum, ging in die Küche und sah mir die neuen Vorräte an. Sie waren gut aufeinander abgestimmt und ich bekam Lust dazu, daraus ein Mahl für uns zu kreieren.
    
    Es dauerte nicht lange, bis Nudeln kochten, ein wenig Hühnchenbrustfilet in einer Pfanne brutzelte und danach in einer gut gewürzten Tomatensoße verschwand. Ein schmackhaftes Essen. Ich mochte gerade diese einfachen Gerichte, ohne viel Schnickschnack.
    
    Ich war noch nicht ganz fertig damit, als Nina mit verschlafenem Gesicht um die Ecke kam und mich neugierig betrachtete. Sicher sah ich seltsam aus, hatte mich nicht umgezogen und mit der Kittelschürze, die ich trug, sah es merkwürdig aus. Ich hatte sie von Freuden zu einem Geburtstag geschenkt bekommen, natürlich mit einem dummen Spruch auf der ...
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