Nina, ein Martyrium
Datum: 31.10.2022,
Kategorien:
Romantisch
... der mich eigentlich nicht interessierte, gespannt war ich auf Ninas Reaktion. Daher machte ich ihn an und achtete mehr auf sie, als auf alles andere.
Der Film war brutal, vor allem gegen Frauen. Eine Frau wurde gequält, von mehreren Männern missbraucht und geschlagen, zumindest am Anfang, bis sie sich selber befreien konnte, flüchtete und Rache schwor. Jetzt drehte sie den Spieß um, verfolgte ihre Peiniger und brachte sie nacheinander zur Strecke. Anders konnte man es nicht ausdrücken.
Besonders interessierte mich der Anfang des Films, welche Auswirkungen er auf Nina hatte. Ich wollte meine Vermutung bestätigen, daher beobachtete ich sie genau.
Sie sah wie gespannt auf den Bildschirm, starrte darauf, und ich meinte in ihrem Blick mehr zu erkennen, als es sein sollte. Sie litt mit der Frau mit, als wenn sie den Schmerz kannte, der dieser zugefügt wurde, ihr Gesicht verzerrte sich vor Hass gegen die Männer.
Selbst Ninas Körperhaltung veränderte sich sichtbar. Sie saß vorher gemütlich im Sofa, jetzt stocksteif aufgerichtet, ihr Leib zitterte, die Hände waren zu Fäusten geballt und die Knöchel traten weiß hervor.
"Mach das aus!", hörte ich sie auf einmal sagen und drückte auf den entsprechenden Knopf der Fernbedienung, die ich in der Hand hielt. Sofort wurde es totenstill im Wohnzimmer und Nina starrte weiterhin auf den dunkel gewordenen Bildschirm. Das Zittern ließ langsam nach und sie drehte ihren Kopf in meine Richtung. Tränen liefen ihr unaufhaltsam über die ...
... Wangen, die über ihr Kinn auf die Pyjamahose tropften.
"Warum?", fragte sie mit einem Wort und ich sah ihr tief in die Augen.
"Weil ich es gesehen habe. Was ist passiert?"
Nina schüttelte ihren Kopf, bekam die nächsten Worte kaum über die Lippen.
"Das willst du gar nicht wissen!", würgte sie geradezu heraus und wollte aufspringen. Doch ich griff sofort zu, zog sie zurück auf das Sofa und nahm sie einfach in die Arme. Sie sackte in sich zusammen und begann hemmungslos an zu weinen. Ich hielte sie dabei fest und streichelte ihr mit einer Hand sanft über den Rücken.
Es dauerte mehrere Minuten, bis sie langsam damit aufhörte, ein leises Schluchzen, das einzige war, was ich noch hörte. Erst in diesem Moment löste ich mich von ihr, betrachtete ihr verheultes Gesicht, mit dem sie nach unten sah, als wenn sie sich schämen würde. "Es ist alles gut, du bist jetzt hier bei mir. Keiner wird dir mehr was tun!", versuchte ich sie zu beruhigen, doch Nina war nicht davon überzeugt.
"Irgendwann werde sie mich finden und dann?", rief sie aufgeregt, schaute mich verzweifelt an. "Dann bin ich für dich da. Es wird dir nichts passieren, glaub es mir. Aber dazu wirst du dich daran halten müssen, was ich dir sage. Verstehst du das?", frage ich sie und Nina nicke.
"Gut, es wird alles wieder gut!", beruhigte ich sie, hob eine Hand und streichelte ihr sanft über die Haare. Nina warf sich mir entgegen, umschlang mich mit ihrem Armen und drückte sich fest an mich. "Womit habe ich dich ...