1. #059-JACAKA-Hier kommt das Ende


    Datum: 15.01.2023, Kategorien: Hausfrauen

    ... Mein Mann für alle Fälle, Senor Pablo, bot sich an, die Sanierung des neuen Anwesens zu leiten. Und zurzeit ist dieses Haus eine Baustelle, aber man sieht schon die Strukturen, die hier einmal vorherrschen werden.
    
    *
    
    Und noch etwas geschah, was mich innerlich sehr mitnahm.
    
    Über meine ehemalige Sekretärin, Geschäftsführerin und Freundin Silke nahm meine Halbschwester zu mir Kontakt auf. Mein Vater, zu dem nie ein gutes Verhältnis hatte, war verstorben und Ulla, so heißt meine Schwester, fand über das Internet meine alte Firma. Und das Internet vergisst nichts. So kam Ulla in kürzester Zeit auf Silke und sie hat ja meine Handynummer. Sie gab mir die Telefonnummer meiner „kleinen Schwester", sie ist gut 20 Jahre jünger als ich, und ich rief sie an.
    
    Eine Kinderstimme meldete sich und bevor ich etwas sagen konnte, war Ulla am Telefon. Ich hatte zum Glück meine beiden Liebsten um mich gruppiert und fand so den Halt, den ich brauchte, mit meiner Schwester, ohne zu weinen zu sprechen. Ich versprach, ihr zuliebe, an der Beerdigung teilzunehmen und vor allen Dingen, alle Kosten zu übernehmen. Ich wollte gleich am anderen Tag losfliegen und meine beiden Lieblinge kamen mit.
    
    Im Hintergrund plapperte die ganze Zeit die junge Stimme und ich musste einfach fragen: „Ulla, wer ist der kleine Kerl im Hintergrund?" -- „Das, mein lieber Bruder, ist Felix, mein Sohn und Dein Neffe. Willst Du ihn mal sprechen. Aber sei auf alles gefasst. Er ist clever!" Und ich musste ihr Recht ...
    ... geben. Der Knirps war und ist klasse. Es kam natürlich auch die Frage, warum ich ihn noch nicht besucht hatte, schließlich war ich ja sein Onkel. Ich erzählte ihm, dass ich im Ausland wohnte. „Gibt es da ein Meer?", kam prompt seine Frage. Ich erzählte ihn von dem Strand und den Wellen und von unserem Haus und von meiner geliebten Frau und von Carmina, der ein ganzes Hotel gehörte. Felix war komplett aus dem Häuschen und freute sich schon darauf, uns alle kennenzulernen.
    
    24 Stunden später standen wir vor einem einfachen Mehrfamilienhaus in einer kleinen westfälischen Stadt. Nach dem Klingen ertönte der Türsummer und im gleichen Augenblick hörten wir Kinderfüße die Treppe herunterrennen. „Langsam," hörte ich noch eine Stimme rufen, meine Schwester. Schon stürzte ein blonder, gelockter Junge uns entgegen, bremste auf der vorletzten Treppe ab und schaute uns überrascht an. Wir boten ihm vermutlich ein Bild, dass er so noch nie gesehen hatte. Drei braungebrannte Menschen in einer Garderobe, die es hier vermutlich noch nicht einmal zu kaufen gab.
    
    Bald schon stand Ulla hinter ihrem Sohn und sagte leise mit belegter Stimme: „Hallo, großer Bruder, ..." Mehr brachte sie nicht hervor. Sie fiel mir um den Hals und weinte sich aus. Jasmin lenkte unterdessen Felix ab und sie ließ sich zusammen mit Carmina in die Wohnung führen. Er wollte ihnen sein Zimmer zeigen, dass er freiwillig für den heutigen Tag aufgeräumt hatte. Vom ersten Augenblick an, betrachtete er fasziniert Carmina. Als sie ...