Ausgrabungen
Datum: 22.02.2023,
Kategorien:
Reif
... verlassen hatten, nachdem ich ihr zuraunte, dass Massimo noch mit mir reden wollte.
"Mein Vorschlag: Ich gehöre zu einer Gruppe von... sagen wir Enthusiasten... an, die sich den großen Traditionen und dem Erbe unserer Vorväter verpflichtet fühlen... und wir feiern zweimal jährlich ein besonderes, authentisches Fest, das euch sicher gefallen würde."
Das klang ja harmlos genug, aber sein lauerndes, diebisches Grinsen, das mich in erschreckender Weise an Lennys erinnerte, sprach da deutlich von Untertönen, die ich noch nicht richtig, vollständig oder überhaupt einordnen konnte. Ich hoffte, dass er noch klarer werden würde.
"Das klingt sehr interessant. Und wo findet dies statt?"
"Auf Capri, in der Villa Piacente, die einem guten Freund von mir gehört. Ihr habt wirklich Glück, denn es ist schon am Freitag in zwei Wochen."
Capri. Das war ohnehin ein Ziel für eine weitere Wochenendexkursion gewesen, immerhin gab es dort neben einigen gut erhaltenen römischen Villen den Palast des Tiberius zu sehen, auch wenn dieser eine Ruine war und mich beim letzten Besuch zunächst etwas enttäuscht hatte.
"Ich danke dir für die Einladung, auch für die fantastische Führung, Massimo. Ich muss natürlich noch mit Lenny sprechen, aber ich glaube nicht, dass sie Einwände hätte."
"Die Führung ist noch nicht beendet, ich zeige euch jetzt im Anschluss noch eine Augustus-Statue, die wir Rom abgegaunert haben. Und wir telefonieren einfach nochmal, ich kann euch auch gerne mit ...
... meinem Boot mit rüber nehmen. Ihr könntet selbstverständlich auch den Rest des Wochenendes dort mit uns verbringen, über eine Unterkunft bräuchtet ihr euch nicht zu sorgen. Wir kümmern uns um alles."
"Hervorragend, ja, wir telefonieren."
Wir beeilten uns mit den letzten Stücken, denn der Rest der Gruppe wurde sicher bereits ungeduldig. Giselle schien sich bei unserer Rückkehr wieder weitestgehend gefangen zu haben, aber versuchte nun demonstrativ so weit wie möglich von uns wegzubleiben. Irgendwie tat sie mir leid, immerhin waren wir Freunde und das war sicher nicht der richtige Weg gewesen, wie sie von den Entwicklungen der letzten Tage in Kenntnis gesetzt wurde.
Erst bei der Verabschiedung von Massimo kam sie uns notgedrungen noch einmal näher und bedachte mich noch mit einem "wir sprechen uns noch" Blick, bevor sie ihre Schäfchen einsammelte und das Museum vor uns verließ.
Wir packten uns auf die erstbeste Bank davor und rauchten die überfällige Zigarette, ein weiteres Mal die erste des Tages, da am Morgen keine Zeit dazu geblieben war.
"Und? Wie hat es dir gefallen?"
"Oberaffengeil. Besonders der Ziegenficker und der Marmor-Dildo, der aussah wie dein... halt, mein Schwanz, waren der Hammer."
Meine aufkommende Heiterkeit konnte die Besorgnis über Giselles Reaktion nicht ganz überdecken.
"Du hast echt ein loses Mundwerk, mein Schatz. Und schaffst es auch immer wieder damit die peinlichsten Situationen heraufzubeschwören."
"Ja, ich bin ein ordinäres ...