Meine Mutter überraschte mich...10
Datum: 21.03.2023,
Kategorien:
Transen
... hergefahren.
Natürlich war auch Jeanette mitgekommen, die sich in den nächsten Tagen, sehr liebevoll um Marcel kümmerte.
Marcel hatte der Verlust seines geliebten Vaters sehr schwer getroffen, wohl möglich noch etwas mehr als mich, ich glaube für Marcel war sein Vater immer wie ein Held, und deshalb verarbeitete er den Tod seines Vaters nur sehr langsam.
Eines der Folgen war das er erst nach etwa einem halben Jahr, wieder mein Töchterchen war, doch selbst dann war deutlich zu spüren, dass er noch immer unendlich traurig war, und oft weinte.
Ich konzentrierte mich nun voll darauf, immer für Marcel dazu sein und gab ihm all meine Liebe und Zärtlichkeit.
Jedoch sollte dieses Jahr noch eine Tragödie für uns bereithalten, es war zwei tage vor Heiligabend, da standen gegen Abend, ein Beamter der Kriminalpolizei und ein Offizier der Staatssicherheit vor der Tür.
Sie teilten mir mit, dass mein Schwager, zusammen mit seiner Frau und ihrer Tochter Jeanette, einen Fluchtversuch unternommen haben,
der ihnen "leider" geglückt ist, und sie sich nun in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten würden.
Ich erzählte Marcel diesmal erstmal nichts davon, den ich, wollte ihm, auf keinen fall das Weihnachtsfest verderben, so erzählte ich es ihm erst im neuen Jahr.
Und Marcel nahm es eigentlich ganz gut auf, ihm schien auch völlig egal zu sein, das sie dann im kapitalistischen Ausland waren.
Viel mehr ärgerte ihn das sie ihre Familie und Heimat verlassen hatten, und ...
... das er nun seine geliebte Cousine nicht wiedersehen kann.
Von nun an wurde es immer weniger das Marcel, mein Töchterchen war bis ich dann eines Tages im Juni dieses Jahres 1987 von Arbeit kam, und seine Mädchenkleidung auf meinem Bett liegend vorfand.
Obendrauf lag ein Brief, mit der Aufschrift: "Für Mutti", ich öffnete ihn und lass: "Liebste Mutti, bitte sei mir nicht Böse, aber ich kann nicht mehr dein Töchterchen sein." " In Liebe dein Sohn, Marcel"
Ich ging in Marcels Zimmer, nahm ihn in den Arm und streichelte ihn ganz zärtlich und sagte: "Mach dir keine Sorgen, mein Schatz, ich bin dir nicht Böse.", "Das ist schön, und wer weiß vielleicht kommt dein Töchterchen Stephanie ja irgendwann zurück." sagte mein Sohn. Ich schaute in sein lächelndes Gesicht und sagte lächelnd: "Das würde mich sehr freuen."
Tja so war das damals, und was das Schicksal meines Schwagers betrifft, so habe ich dann im Frühjahr 1990 erfahren, das er und seine Familie nach einigem hin und her in Hannover gelandet und geblieben sind.
Aber leider haben sie viel zu sehr über ihre Verhältnisse gelebt, so das sie bald sehr Hoch verschultet waren, und als dann im Herbst´ 89
die DDR die Mauer und Grenzen geöffnet hat, sind bei meinem Schwager wohl sämtliche Sicherungen durchgebrannt, so dass er zwei Tage nach der Maueröffnung, erst seine Frau und seine Tochter, und dann sich selbst umgebracht hat.
Marcel hat der Verlust seiner geliebten Cousine, sehr schwer getroffen, aber er hat damals ...