Gejagt - Teil 1
Datum: 21.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
... nie."
"Frühstück ist aber wichtig", betont sie. "Ohne etwas Anständiges im Magen könnte ich nie den Tag beginnen."
Es entsteht eine kurze Pause. Wir hängen beide unseren Gedanken nach. Keine Ahnung, woran Fee denkt, bei mir dreht sich alles um sie. Ich frage mich, wie es sein würde, wenn wir ein Paar wären und jeden Morgen gemeinsam frühstücken könnten. Ich fühle mich in ihrer Nähe so unglaublich wohl.
"Hast du Lust, mit dem Boot hinauszufahren?", erkundigt sie sich plötzlich. Sie reißt mich damit aus meinen Gedanken. Ich brauche etwas Zeit, um zu realisieren, was genau sie meint.
"Wir haben heute nicht viel vor", ergänzt sie.
"Mit welchem Boot?"
"Im Bootshaus befindet sich mein Segelboot. Wir könnten damit hinaus auf den See fahren."
"Du segelst?"
"Schon von klein auf. Mein Vater hat es mir beigebracht."
"Na dann, auf zu meinem ersten Segelturn", sage ich gut gelaunt. Ich freue mich wirklich.
Fee lächelt. Sie scheint von meiner Begeisterung überrascht zu sein. Sie springt regelrecht auf und räumt den Tisch ab. Ich helfe ihr dabei so gut ich kann. Ich will schließlich keinen schlechten Eindruck bei ihr hinterlassen.
"Brauchen wir zum Segeln etwas Besonders?", erkundige ich mich. "Ich habe nur die Kleider, die ich am Leib trage."
"Zum Segeln reicht das, was du anhast. Wir sollten allerdings im Laufe des Tages zu dir in die Wohnung fahren, um ein paar Sachen zu holen. Schließlich kannst du nicht immer das Gleiche anhaben", antwortet sie. ...
... "Ich hoffe, das wird nicht gefährlich."
"Du glaubst, jemand lauert mir vor meiner Studentenbude auf, in der Hoffnung, dass ich dort auftauche?"
"Kann gut sein, Sie haben deine Spur verloren. Ihre einzige Hoffnung wird es sein, dass sie bei dir zu Hause warten, dass du wiederkommst", meint Fee. "Aber die machen mir nicht Angst."
"Mir aber", gebe ich ehrlich zu. Wir schauen uns an und müssen beide lachen.
"Dann ist ja gut, dass du mich dabeihast."
"Das bin ich auch", antworte ich. "Ehrlich!"
Fee schaut mich eindringlich an. Mir kommt so vor, als würde sie in meinen Augen die Antwort auf die Frage suchen, ob ich aufrichtig bin oder ihr nur schmeicheln will. Sie lächelt und ich gehe davon aus, dass zwischen uns alles gut ist. Ich bin wirklich froh, dass sie bei mir ist. Allerdings hat das auch mit ihr als Mensch zu tun. Ich bin nicht nur froh über die Anwesenheit einer Person, die mich beschützt. Ich bin vor allem froh, dass es Fee ist, die auf mich aufpasst und mit der ich zusammen sein kann.
"Mädchen!", neckt sie mich.
"Selber Mädchen!", antworte ich kichernd.
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Fee schließt das Haus ab und geht voraus zum Bootssteg. Mir fällt auf, dass sie ihre Waffe dabeihat. Im Haus hatte sie sie in eine verschließbare Schublade im Wohnzimmer gelegt. Ich war noch nie ein Freund von Waffen und ich empfand es als beruhigend, dass sie im Haus die Pistole weggesperrt hat. Dort fühle ich mich einigermaßen sicher. Doch in der jetzigen Situation bin ich ganz froh, dass ...