1. Emilias Metamorphose


    Datum: 19.10.2018, Kategorien: Verführung

    ... sogar die meisten ihrer Bedenken ausräumen konnte. Als sie sodann am Don­nerstagmorgen erwachte, war sie mit einem Mal wiederum fest ent­schlossen, zu ihrem ursprünglichen und spontanen Wunsch von da­mals zu stehen. Ihre lustvolle Bereitschaft, andere dekadente Freuden zu erleben, die Doktor Wirth für sie im Sinn hatte, war derart stark, dass sie der Anziehungskraft ihres stark aus­ge­prägten hedo­nistischen Ver­langens nicht wider­stehen konnte.
    
    Emilia wollte es durchziehen, vielleicht sogar genau deswegen, weil sie innerlich bis in die letzte Faser bis gar zum Zerreißen angespannt war. Ihr war jedoch sehr wohl bewusst, wie dünn das Eis sein musste, auf dem sie in solch einer Situation zu wan­deln gedachte. Ja ihr war klar, dass sie damit wohl alles gefährden konnte und würde, was ihre junge Ehe und Beziehung betraf ... und dennoch befand sie sich in der Zwickmühle. Auf der einen Seite hoffte sie in ihrem tiefen Inneren, dass Richard sie stoppen würde. Aber auf der anderen Seite hätte sie ihm wohl genau jene Entscheidung inner­lich auch nicht verziehen, ihr jenes Er­leb­nis vorzuenthalten, dem sie immer intensiver ent­gegen fie­berte. Was wohl zwei Männer mit ihr alles anstellen würden, war ihr letzten Endes schon klar - aber sie wollte es nicht glauben und konnte es sich nicht vorstellen, dass sie genau das aber mit sich machen lassen wollte und würde! So sehr sie vor genau diesen zu erwartenden Handlungen erschauderte, so sehr wurde sie auch genau von diesen ...
    ... erotischen Neuartigkeiten gar heftig angezogen und wurde wahrlich nass dabei, wenn sie nur daran dachte.
    
    An diesem Nachmittag wurde ein Paket für Emilia persönlich nach Hause zugestellt. Auf der Außenseite war ein geprägter Umschlag an sie adressiert - Handschrift, offenbar auch mit Tinte und einer edlen Füllfeder geschrieben. Schon ein klares Zeichen, wer der Adressat sein würde und mit einer vagen Vermutung, um was es sich denn in dieser Angelegenheit offensichtlich nur handeln konnte. Im Inneren des edel zusammengestellten Paketes befand sich eine kurze Notiz auf einem ge­falteten Bütten­papier, wiederum in klar gestochener Handschrift gesetzt: »Bitte tragen Sie dieses Kleid am Samstagabend. Mein Fahrer holt Sie um acht Uhr pünktlich ab!«.
    
    Das kurze Schreiben war mit den Initialen »RW« signiert - ganz so als gäbe es sonst nichts weiteres zu klären, wer es denn wäre und um was es sich handelte. Dass Emilia zusätzlich so förmlich in der Höf­lich­keitsform angesprochen wurde, erregte sie in einem grotesken Aus­maß, welches sie selbst nicht zuordnen konnte. Zitternd hielt die junge Ehefrau das Paket in den Händen und so neu­gierig sie war, wagte sie es dennoch kaum, dieses sofort zu öffnen, um ihre Neugierde dadurch befriedigen zu können.
    
    Emilia hatte bereits seit längerem zu entscheiden versucht, was sie an­ziehen sollte. Nun war zumindest dieses eine Problem offenbar ge­löst worden: Sie fühl­te sich zurück erinnert an Weihnachten, derart auf­geregt war sie wie ein kleines ...
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