1. Emilias Metamorphose


    Datum: 19.10.2018, Kategorien: Verführung

    ... sie aber exakt mit dieser banalen Aussage gemeint hatte, hätte sie wohl selbst nicht erklären können. Es war eine Floskel und sollte zur Beruhigung dienen, denn dass beider Nerven angespannt waren und wie Drahtseile knapp vor dem Zerreißen, brauchte nicht geson­dert kommentiert werden. Alleine der Pulsschlag kam schon an den Zielsprint eines Marathons heran - und es fehlt nicht viel und sie hätte sich sogar einen Schluck genehmigt, um irgendwie diese innere An­span­nung reduzieren zu können.
    
    Das junge Paar drückte sich für einige Augenblicke zusammen, während ihre Zungen aneinander stießen. Als Richard den Kuss unter­brach, entließ er sie widerwillig aus seiner Umarmung los. Emilia trat durch die Tür und hielt dann inne, um auf ihn zurück­zublicken. Sie flüsterte: »Ich liebe dich«, bevor sie zum wartenden Fahrer schritt. Richard erheischte einen Blitz auf ihren nackten Ober­schenkel durch den langen Schlitz in ihrem Kleid, während sie auf dem Rücksitz im Dunkel des Autos verschwand. Sein Herz häm­merte, während er zusah, wie das Auto langsam und fast lautlos die Straße hinunterglitt, um seine Frau zu entführen und den Abend damit zu verbringen, seinen Chef und einen unbekannten Fremden zu ficken. Er atmete tief durch und öffnete erst dann das Fenster, als das Auto nicht mehr zu sehen war. Die kühle Luft tat gut, konnte ihm aber unter keinen Um­ständen auch nur annähernd jene Er­nüchterung verschaffen, die er benötigt hätte, um seine kochenden Nerven ein wenig in Zaum zu ...
    ... halten.
    
    Richards Gedanken drohten zu explodieren, derart vielseitig taten sich parallele Ideen und Erinnerungen in seinem Kopf auf. Un­glaublich, wie sich Emilia entwickelt hatte, großteils durch sein Zutun und seine Ideen, die sie ihm verwirklicht hatte. Aber letztlich war es unvorstell­bar, dass diese attraktive Blondine vor ihrem Kennenlernen noch voll­kommen verschüchtern und unerfahren gewesen war. Ja, un­erfahren sogar in eben einem solchen Ausmaß, dass sie mit ihren da­mals 22 Jahren auch noch Jungfrau gewesen war.
    
    Und nun ... er presste die Lippen zusammen und fühlte, dass sich sein Magen lustvoll und schmerzvoll zugleich zu verkrampfen be­gann. War er selbst denn irgendwie wahnsinnig geworden, dass er Emilia zu dem gestaltet hatte, was man wohl nur noch als Schlampe, wenn nicht fast schon Escort bezeichnen konnte. Und wie pervers musste er selbst denn sein, wenn es ihn geil machte, zu wissen, dass andere seine Frau nicht nur schön und sexy fanden, sondern diese Früchte sehr wohl in einem Ausmaß genossen, das ja in einer übli­chen Beziehung nur ihm zustehen sollte und würde.
    
    Wie verrückt kann man denn nur sein, seine Frau zur Untreue zu ver­führen, auf dass man dadurch noch geiler wird, es entweder zu sehen, wie sie es mit einem anderen treibt. Oder aber sich vor­zu­stellen und von ihr genau schildern zu lassen ... während sie seine zum Bersten steife Latte streichelte und mit ihrer dunklen erotischen Stim­me dann Dinge beschrieb, die ihm Atem und Verstand ...
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