Triathlon Plus
Datum: 14.06.2023,
Kategorien:
Romantisch
... ja nicht unser letzter sein."
"Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fahrt nach Kiel mit dir. Obwohl..."
"Obwohl?"
"Ich kann mir gerade nicht vorstellen, die Zeit bis dahin völlig ohne dich auszuhalten."
"Ist dir das nicht auch ein bisschen unheimlich? Ich meine..."
"Wie schnell wir gemeinsam Fahrt aufnehmen? Ja, klar, irgendwie schon. Andererseits genieße ich das viel zu sehr, um mich davon irritieren zu lassen."
"Das tue ich auch. Obwohl ich mich selbst gar nicht wiedererkenne. Wenn du glaubst, heute die "normale" Sandra erlebt zu haben, täuscht du dich. Du löst irgendwas in mir aus, setzt irgendwas in mir frei... wie soll ich das sagen, ja, was ich auch bin. Oder immer gern gewesen wäre. Aber irgendwie nie sein konnte. Das geht mir dir alles so leicht... und das ist mir ein bisschen unheimlich."
"Das geht mir exakt genauso. Auch das ist unheimlich. Dass wir selbst im Empfinden auf einer Wellenlänge liegen. Das habe ich noch nie mit einem Menschen erlebt. Und, das zur Warnung: es macht mich schon jetzt süchtig. Nach deiner Nähe, deinem Lachen, deinem wunderbaren Humor."
"Das trifft sich gut. Trotzdem... wir sollten langsam zurück, und zusammenpacken. Du kennst das sicher noch, es sollten wenigstens zwei Stunden nach einer größeren Mahlzeit vergangen sein, bevor man läuft."
"Du wolltest wirklich nur joggen?"
"Na ja, schon etwas engagierter, aber nicht über Puls 120. Wieso, willst du mit?"
"Wollen schon, aber ich würde dich sicher ...
... einbremsen."
"Ach Quatsch. Ich laufe vor dir her, wenn dir die Luft ausgeht, und meine Hinteransicht wird schon die nötigen Kräfte mobilisieren."
"Da könntest du Recht haben. Wo willst du laufen?"
"Hier in der Gegend sind doch schöne Strecken, wenn das nicht zu weit für dich ist. Ich wohne hier in der Nähe. Wir könnten uns auf der anderen Seite am Parkplatz treffen, so um halb acht?"
"Das machen wir."
Wahnsinn. Die Perspektive sie später noch wieder zu sehen, ließ den Abschied erträglich werden. Ein letzter kurzer Kuss, nach dem Verlassen des Schwimmbads. Wieder so ein irres Ding ohne Zunge, wie ich das gar nicht kannte, aber diesmal lagen wir uns richtig in den Armen. Alles nur kurz, wohl dosiert.
Ich flog trotzdem nachhause. Konnte es irgendwie gar nicht begreifen, was da passiert war. Ich hatte sie erst das dritte Mal gesehen. Ich hatte es vorhin beinahe ausgesprochen, irgendwie war ich schon leicht verliebt. Selbst das war nicht so, wie das kannte. Keine Schmetterlinge im Bauch, keine Angst, nur ein unglaubliches Vertrauen in sie, und allem, was die Zukunft für uns bereithielt.
Ich war vorbereitet. Nicht nur auf sie. In meinem Schuhschrank lagen die fast unbenutzten teuren Laufschuhe, die ich bei irgendeinem Sale mal mitgenommen hatte, auf die Hälfte reduziert. Weil ich es eben immer vorgehabt hatte, doch noch mal aktiv zu werden.
Nur hatte ich da schon Trainingserfolge beim Radfahren gehabt, lief da schon alles glatt, und der erste viel zu schnell begonnene ...