1. Triathlon Plus


    Datum: 14.06.2023, Kategorien: Romantisch

    ... dann gleich wieder ein bisschen rauf. Der folgende Kuss dann richtig. Wie gerade unser Lauf begann er ruhig, verspielt, sanft. Lernten unsere Zungen sich richtig kennen. Wurde langsam etwas intensiver, unmerklich fast, dann kurz davor, leidenschaftlich zu werden.
    
    Verweilten wir an dieser Grenze, beide jeweils eine Hand bewegungslos auf den Rücken des anderen gelegt. Ich könnte nicht einmal sagen wie lange. Lehnten unsere Köpfe aneinander, als sich unsere Lippen schließlich trennten. Erlebten den Moment in wunderbarer Stille.
    
    Relativer Stille. Der See war noch immer gut besucht, auch wenn jetzt nur noch wenige ins Wasser gingen. Die hier noch rumhingen, hatten andere Dinge im Kopf, kleine Grillpartys, große Gelage, und zwischendrin immer wieder Pärchen, die wie wir vollauf mit dem Ambiente und sich selbst zufrieden waren.
    
    Einige bolzende, und offenbar reichlich angesäuselte, junge Männer verlagerten ihr vermeintliches Spielfeld etwas nervig immer mehr in unsere Richtung. Das schien auch Sandra langsam zu stören.
    
    "Wollen wir langsam? Vielleicht nochmal um den See?"
    
    "Im Ernst? Ob ich jetzt nochmal laufen kann..."
    
    "Hihi, nee, nur spazieren gehen. Vielleicht gar nicht mal um den See, sondern drüben in den Park, hier wird's mir gerade etwas zu laut."
    
    "Das klingt machbar", meinte ich zuversichtlich und wollte aufstehen. Tod und Teufel. Erst einmal blieb es bei dem Willen. Da erreichte mich schon ihre helfende Hand und ein amüsiertes Grinsen.
    
    "Wenn du zu ...
    ... kaputt bist, brauchen wir natürlich nicht", gab sie zu Bedenken.
    
    "Das geht schon. Wahrscheinlich kommen die weichen Knie zu fünfzig Prozent von dem Kuss eben."
    
    "Ja, der war schön. Wie der ganze Tag heute, ein Traum. Ein wunderschöner Traum."
    
    "Dann warte erst einmal die Nacht ab."
    
    "Die für dich wahrscheinlich früh kommen wird, mein tapferer kleiner Held. Aber mit Sicherheit ohne mich. Außer in deinen Träumen vielleicht."
    
    "Da ganz bestimmt."
    
    "Ich hoffe, das ist okay, wenn wir es ruhig angehen lassen?"
    
    "Na ja, bis morgen kann ich mich notfalls noch gedulden. Dann bist du fällig."
    
    "Auch das klingt mir mehr nach einem Trauminhalt."
    
    "Okay, einigen wir uns auf übermorgen."
    
    "Einigen wir uns darauf, wenn wir es beide wollen?"
    
    "Doch jetzt schon?"
    
    "Du hast mir nicht richtig zugehört, es kein Sprint, es ist ein Etappenrennen."
    
    "Ja, das hast du gesagt. Aber hattest du dabei geglaubt, dass wir die erste Etappe heute schon hinter uns bringen?"
    
    "Nein, auf keinen Fall. Du hast Recht. Übermorgen klingt durchaus realistisch."
    
    "Oho. Das klingt vielversprechend."
    
    "Jetzt mal ernst: Ist es okay, wenn wir uns Zeit lassen?"
    
    "Natürlich. Ich habe mein ganzes Leben auf dich gewartet, ohne zu wissen, dass es dich überhaupt gibt. So fühlt es sich jedenfalls an. Was, wann, wie passiert, ist völlig bedeutungslos. Nur los wirst du mich jetzt nicht mehr."
    
    "Ja, genauso fühlt es sich an", sagte sie ganz leise und schlang ihren Arm um meine Hüfte. "Und ...
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