1. Triathlon Plus


    Datum: 14.06.2023, Kategorien: Romantisch

    ... weiter irgendwie mit der veränderten, durchaus freundschaftlichen und liebevollen Beziehung arrangiert."
    
    "Also hast du sie gehen lassen."
    
    "Nun, erleichtert oder nicht, es hat natürlich auch weh getan. Ich habe sie nach dem Geständnis gebeten, sofort unsere gemeinsame Wohnung zu verlassen, oder mit anderen Worten: Ich habe sie rausgeschmissen."
    
    "Weil sie die Affäre begonnen hatten."
    
    "Nein, das hatten sie nicht. Sie hatten ihre Gefühle füreinander entdeckt, aber zu diesem Zeitpunkt nichts angefangen. Das spielte aber keine Rolle mehr. Ich wollte, ich brauchte einen klaren Schnitt. Sie ist dann tatsächlich gleich bei ihm eingezogen, und sie waren eine Weile zusammen."
    
    "Und sie wollte auch nicht mehr zurück, mit der neuen Beziehung?", schaltete sich Charly wieder ein, die sich offenbar sehr wohl hineindenken konnte.
    
    "Am Anfang nicht. Natürlich, frische Beziehung, frisch verliebt. Nach vielleicht zwei Monaten rief sie mich dann wieder regelmäßig an. Wenn es ihr nicht gutging. Ich kannte sie eben so gut, wie niemand sonst. Es war selbstverständlich, dass ich ihr zuhörte, Trost spendete, Rat gab. Sie kam mit meinem Freund nach einiger Zeit nicht gut zurecht, ich glaube sie waren sechs Monate zusammen."
    
    "Aber du hattest das Gefühl, sie wollte nicht nur Rat?"
    
    "Manchmal schon. Ihre Mutter hatte mich beim Abholen eines Computers, das war so ziemlich zu Beginn der Trennung, richtig auf den Pott gesetzt, so würde das nicht gehen, ich müsse um sie kämpfen, sie würde ...
    ... mich immer noch total lieben und so. Eine Ehe lässt man nicht einfach so locker scheitern. Wollte ich nicht. Konnte ich nicht."
    
    "Und als sie sich von deinem Freund getrennt hatte?"
    
    "Nun, kurz davor wollten wir die Scheidung einreichen. Wir hatten natürlich beide keinen Plan, wie das ging. Ich hatte mal bei einem Anwalt ein Praktikum gemacht, also sind wir beide dort hin. Der hat uns dann die Sache mit dem Trennungsjahr erklärt, und dass sie sich selbstverständlich auch einen Anwalt nehmen müsste, aber schon pro forma den Antrag gestellt, mit der Begründung, wie es so schön im Amtsdeutsch hieß, die Ehe wäre unrettbar zerrüttet. Das hat sie furchtbar getroffen, was eigentlich ja absurd schien, weil wir da saßen, um die Ehe zu beenden."
    
    "Vielleicht hatte sie doch geglaubt, es gäbe noch eine Chance? Dass du vielleicht anfängst zu kämpfen, wie ihre Mutter wollte, wenn es sich so zuspitzt?", fragte Charly.
    
    "Genau. Ich glaube, da ist es ihr erst klargeworden, dass es nicht auf eine zweite Chance hinauslief, es final war. Aber ich wollte und konnte es nicht noch einmal versuchen, hatte mich gedanklich und emotional zu weit entfernt. Wie gesagt, sie trennte sich von meinem Freund, kam mit zwei weiteren Typen zusammen, der letzte davon war ein echtes Arschloch. Der sie geschlagen hat und so. Als ich das erfuhr, waren sie auch schon wieder auseinander. Sein Glück, sonst hätte ich mich eingeschaltet. Einige Jahre später kam sie dann wieder mit meinem Freund zusammen, und ist ...
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