Triathlon Plus
Datum: 14.06.2023,
Kategorien:
Romantisch
... das immer noch."
"Sprichst du immer noch mit ihr?", wollte Charly wissen.
"Ja, seltener jetzt, weil sie nach Hannover gezogen ist. Davor hatten wir uns immer noch mal ab und zu getroffen. Das habe ich deiner Mutter vorhin erzählt, sie ist immer noch wie eine Schwester, oder Freundin für mich. Das wird sich auch nie ändern. Nicht sie hat mir wehgetan, dass die Ehe gescheitert ist, hat wehgetan. Ich musste ihr nichts verzeihen, es gab kein böses Blut. Mann, jetzt habe ich euch aber vollgesülzt."
"Das haben wir beide nicht so empfunden, im Gegenteil. Und ein gutes Timing, da vorn kommt schon die Ausfahrt."
Wir begleiteten Sandra zur Ausgabe der Startunterlagen, ich kümmerte mich um ihr Rad. Ein Wahnsinnsteil, hatte bestimmt einige tausend Euro gekostet. Sie fing dann an, sich ein bisschen locker zu machen und ich blieb mit Charly alleine. Diese Wettkampfatmosphäre hatte es in sich, die Starts der Vereinsfahrer, hier wurde auch eine Landesmeisterschaft ausgetragen, standen kurz bevor.
Sandra würde in der offenen Klasse starten. Wie sie mir erklärt hatte, nur unwesentlich schwächer besetzt, als die jungen Wilden, die um die Titel kämpften. Einige ehemalige Größen.
"Ich fand das toll, dass du das alles so offen erzählst hast, vorhin", meinte Charly nach einer Weile.
"Ich kann aber nicht nur reden, ich kann auch zuhören."
"Ja, das glaube ich dir. Ich würde dir auch gerne was erzählen. Aber du musst mir versprechen..."
"Deine Mutter erfährt davon nichts, ...
... wenn sie nicht soll. Ich habe mir schon gedacht, dass es etwas ist, was du ihr nicht sagen kannst. Weil sie deine Mutter ist, so sehr sie sich das auch wünschen würde."
"Ja. Ich... habe noch mit niemandem darüber gesprochen. Es ist... eine verdammt große Sache... vielleicht."
Oh, fuck. Ich ahnte sofort, was nun kommen würde. Sie seufzte, atmete mehrmals tief durch.
"Ich habe einen Freund, Tobi. Wir sind über ein halbes Jahr zusammen. Was du über Jungen in meinem Alter gesagt hast... bei ihm trifft es voll zu. Er ist... irgendwie noch ein halbes Kind. Mit einer großen Klappe, macht auf cool und souverän, ist er aber nicht."
"Damit beschreibst du ein Drittel seiner Altersklasse."
Sie lachte leise.
"Kommt hin. Ja, kurz nach meinem achtzehnten Geburtstag... haben wir dann das erste Mal miteinander geschlafen."
"Du wolltest so lange warten?"
"Ich habe sogar noch länger warten wollen. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich das mit ihm erleben wollte. Irgendwie ja, irgendwie auch wieder nicht. Aber ich hatte ihm gesagt, auf keinen Fall bevor ich achtzehn bin, um ihn am Anfang zu bremsen, denn er wollte immer gleich."
"Verstehe. Du fühltest dich verpflichtet?"
"Nein, so auch wieder nicht. Es war nach einer Party. Wir waren ganz schön... high. Hatten einiges genommen, verstehst du?"
"Jo. Ich war als Jugendlicher auch kein Kind von Traurigkeit, nachdem ich mit dem Sport aufgehört hatte."
Das schien sie zu erleichtern.
"Nun, so oft mache ich sowas ...