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Der Hauch ihrer Stimme - Kapitel 01
Datum: 24.06.2023, Kategorien: Fetisch
Kapitel 1 - Schuld „Schatz, hast du meine Schlüssel irgendwo gesehen?" Mayas Stimme kam aus dem Hausflur. Dean hätte seine Frau fast nicht gehört, und das obwohl er direkt nebenan im Wohnzimmer saß und dort seinen Morgenkaffee trank. Maya hatte schon in der Grundschule immer die zarteste Stimme von allen gehabt, weshalb die Lehrer sie meist nach vorne gesetzt hatten, damit sie die Antworten des Mädchens überhaupt hören konnten. Und das zu Deans Glück, denn hätte ihr Mathelehrer sie damals nicht nebeneinander gesetzt, dann wären sie niemals so enge Freunde geworden und hätten schon gar nicht geheiratet. „Hast du mal am Haken neben der Tür nachgeschaut? Da wo du ihn gestern Abend hingehängt hast?", schlug Dean vor und beobachtete durch den offenen Türrahmen hindurch, wie sich Mayas Schatten auf der Wand dahinter bewegte. „Was denkst du denn? Da habe ich doch direkt als erstes nachgesehen und der Schlüssel ist ganz bestimmt nicht..." Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens tauchte im Türrahmen plötzlich Mayas Hand auf. Zwischen Daumen und Zeigefinger baumelte der Schlüsselbund. „Hab sie gefunden!", bemerkte Maya, sogar noch leiser als zuvor. „Wo waren sie denn? Etwa am Haken?", zog Dean seine Frau auf. „Ich gehe dann jetzt, bis später!", wich Maya der Frage aus und riss die Haustür auf. Dean lachte in seine Tasse hinein. Im zweiten Stock polterte es, als Catherine, ihre gemeinsame Tochter, die Treppe zu ihrer Mutter hinunterstürmte. „Aber verspäte ...
... dich diesmal nicht, du hast versprochen mit mir nochmal meine Bewerbungen für die Uni durchzugehen", rief sie Maya entgegen. „Das kann ich doch auch machen", bot Dean an. Catherine, die er im Gegensatz zu seiner Ehefrau von seinem Sitzplatz im Wohnzimmer aus gut sehen konnte, zog die Augenbrauen hoch und schürzte die Lippen. „Ja? Du willst mir helfen? Wie ist das bei dir denn damals abgelaufen? An welcher Universität hast du denn so studiert?" Catherine verschränkte die Arme und neigte erwartungsvoll den Kopf. Dean musste den Blick senken. Sie hatte ja Recht, beruflich hatte er es nicht besonders weit gebracht. Im Gegensatz zu Maya, die inzwischen einen einflussreichen Posten im Vorstand einer Aktiengesellschaft innehatte. Alle ihre Kollegen hatten nur gute Worte für sie übrig und sie war einer der beiden Kandidaten für die Stelle als CEO, die Peter Langley bald aufgrund seines hohen Alters aufgeben würde. Er hingegen... Nach einem wenig erfolgreichen Versuch IT zu studieren, hatte er seine Träume, irgendwann einmal viel Geld zu verdienen, ziemlich bald begraben. Und als kurz darauf bereits Marcus, ihr Sohn zur Welt kam, hatte Dean angeboten, sich zuhause um die Erziehung der Kinder zu kümmern. Vielleicht hatte er gerade deshalb ein so gutes Verhältnis mit Marcus und ein schlechtes Verhältnis mit Catherine, auch wenn das früher einmal anders gewesen war. „Und? Ich höre...?", stichelte Catherine. Anstelle ihres Mannes antwortete Maya, die auf ihre Tochter zu ging und ...