1. Der Hauch ihrer Stimme - Kapitel 01


    Datum: 24.06.2023, Kategorien: Fetisch

    ... sie zum Abschied umarmte. Als er seine Frau im Türrahmen auftauchen sah, wurde Dean plötzlich ganz warm im Gesicht. Er wurde ja wohl nicht rot? Obwohl die beiden schon seit 20 Jahren ein Paar, und seit 19 Jahren verheiratet waren, fühlte Dean noch heute für Maya wie damals, in dieser ersten Mathestunde, in der er sie zum ersten Mal aus der Nähe gesehen hatte. Mit ihren hübschen, roten Locken und dem schmalen Gesicht mit den Sommersprossen, die sie sich bis zum heutigen Tage behalten hatte. Richtig verliebt hatte er sich dann etwas später in der großen Pause, als Maya diesem Fiesling Eric die Stirn geboten hatte.
    
    Maya löste sich aus der Umarmung mit ihrer Tochter, hielt aber stattdessen weiterhin ihr Gesicht in ihren Händen.
    
    „Keine Sorge, ich bin heute Abend rechtzeitig wieder Zuhause. Versprochen, ja? Und ärger die beiden Männer nicht!", wies Maya ihre Tochter mit einem strengen Ton zurecht. Allerdings hatte ihre strenge Stimme noch nie auf irgendjemanden besonders Eindruck gemacht. Dean fand es sogar jedes mal irgendwie niedlich, wenn sie versuchte ihrer Stimme stärke zu verleihen.
    
    „Und um dich bei deinem Vater zu entschuldigen, fährst du Marcus heute zur Arbeit, haben wir uns da verstanden?", fügte Maya hinzu.
    
    Dean kräuselte amüsiert die Lippen. Das hatte Catherine jetzt davon. Unter dem Protest ihrer Tochter wandte sich Maya ab, winkte Dean zum Abschied zu und grinste dabei so sehr, dass sie ihre kristallblauen Augen fast komplett schloss.
    
    Dean winkte ...
    ... zurück und leerte in einem einzigen Zug seinen Kaffee.
    
    ***
    
    Sein Handy klingelte, als Dean gerade beim Geschirrspülen war. Marcus und Catherine waren gerade erst losgefahren, weshalb er alleine zuhause war. Die Gelegenheit hatte er nutzen wollen, um den täglichen Arbeiten im Haus nachzugehen, in denen er als langjähriger Hausmann inzwischen ziemlich viel Erfahrung hatte und darum auch sehr zügig voran kam. Gerade deshalb störte ihn aber jede Art von Verzögerung. Zunächst zog er es in Erwägung, gar nicht ans Telefon zu gehen, aber er machte sich auch immer sorgen, dass seinen Kindern oder seiner Frau etwas zugestoßen sein könnte. Er wollte nicht schon wieder so einen Anruf bekommen, wie damals.
    
    Er nahm schließlich doch seinen Mut zusammen, fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und streckte die Hand nach seinem Smartphone aus. Je näher er dem verfluchten Ding kam, desto größer wurde der Drang es im Spülbecken zu ertränken. Dennoch schluckte er seine Angst herunter und drückte auf den grünen Hörer auf dem Display.
    
    „Ja, hallo?", meldete sich Dean mit zitternder Stimme. Zu seiner Erleichterung hörte er am anderen Ende heiteres Gelächter.
    
    „Dean, bist du's?", lachte eine schrille Frauenstimme. Es dauerte einen Augenblick, aber dann fiel Dean wieder ein, woher er sie kannte.
    
    „Hey, Alison! Mensch, das muss ja bald ein Jahrzehnt her sein, oder?", stammelte er als Antwort. Jetzt war er nicht bloß erleichtert, dass es nicht die Polizei war, sondern vor allem, dass ...
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