Dr.Frank N. Stein
Datum: 01.07.2023,
Kategorien:
CMNF
... Abteilungen von General Genetics hatten längst Feierabend gemacht. Außer Dr. Stein und seiner Assistentin waren nur noch ein paar Leute vom Wachdienst auf dem Betriebsgelände. Diese betraten aber niemals die Labore. So waren die Beiden völlig ungestört.
Frank rief seine Assistentin. „Wenn sie dann bereit sind, können wir anfangen.“
„OK, von mir aus kann’s losgehen. Was soll ich tun?“
„Legen sie sich bitte auf den Tisch des Magnetresaonanztomogaphen.“
Inga kletterte auf den Tisch, auf dem sie während des Scans durch die Röhre geschoben werden sollte. Frank zögerte.
„Was ist los? Gibt es ein Problem?“, fragte Inga.
„Ja. Ich brauche einen Körper. Keine Kleidung! Natürlich könnte ich diese mit einem Programm aus der Datenflut herausrechnen lassen. Damit verschwende ich aber Rechnerkapazität. Ich möchte jedes Byte für den eigentlichen Scanvorgang nutzen um ihren Körper so genau wie möglich zu erfassen. Ich glaube es wäre besser, wenn ich sie nackt scannen würde.“
Inga hatte einen Kloß im Hals. Sie sollte sich vor ihrem Chef nackt ausziehen? Der Gedanke bereitete ihr Unbehagen. Andererseits musste sie eingestehen, dass Dr. Steins Argumentation logisch war.
„In Ordnung, ich werde mich ausziehen“, versprach Inga nach kurzem Zögern. „Aber eine Bitte hätte ich.“
„Ja, die wäre?“
„Könnten sie hinausgehen, bis ich mich ausgezogen habe? Ich weiß, dass sie mich hinterher nackt sehen werden. Dennoch ist es mir unangenehm, wenn ich mich vor ihnen ausziehen soll. ...
... Ist das jetzt sehr albern?“
„Nein, nein, keineswegs. Selbstverständlich werde ich hinausgehen bis sie bereit sind“, versprach Dr. Stein.
Als er das Labor fünf Minuten später wieder betrat, lag Inga nackt, nur mit einem Handtuch bedeckt auf dem Tisch des MRTs.
Frank erklärte seiner Mitarbeiterin, dass er gleich mit dem Scan beginnen wolle. Es würde etwa 12 Stunden dauern, bis alle Daten erfasst seien. Während des Vorgangs sei es von entscheidender Wichtigkeit, dass sie absolut ruhig liegen bliebe.
„Da kein Mensch zwölf Stunden nahezu bewegungslos liegen kann, werde ich ihnen ein leichtes Narkotikum verabreichen.“ Während er das sagte, zog er eine Spritze mit Propofol auf. Inga bekam Panik. Sie wollte sich nicht betäuben lassen. Sie war alleine mit ihrem Chef im Labor. Kein Mensch weit und breit, der ihr zu Hilfe eilen könnte, wenn etwas schief lief. Sie stellte sich vor, wie ihr Chef während ihrer Ohnmacht ihren Körper begrabschte. Ja er könnte sie sogar vergewaltigen, oder mit dem Skalpell zerstückeln. Kein Mensch würde etwas davon mitkriegen. Was wäre, wenn er ihren Körper gar nicht scannen würde. Wer sagt denn, dass das Gehirn seiner Frau in eine Kopie ihres Körpers eingepflanzt werden soll. Wer könnte ihn daran hindern ihren Körper zu benützen. Frau Steins Gehirn hinein und ihres in die Mülltonne? Panisch wollte sie aufspringen, aber ihr Chef hatte die Spritze schon angesetzt und drückte die klare Flüssigkeit in ihre Adern.
Inga wollte flüchten. Sie setzte ...