Das Onkel-Projekt 05: Intime Stunde
Datum: 13.07.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
... Ding?" Ich nehme mir noch einen Wrap mit einer verlockend aussehenden Füllung. „Aber das hier schmeckt eher asiatisch. Es ist toll gewürzt."
„Richtig. Sepp hat seit zwei Jahren eine vietnamesische Freundin, die mit kocht. Seitdem brummt der Laden richtig. Insbesondere der Abhol- und Lieferservice."
„Kein Wunder. Der Wrap hier schmeckt gigantisch gut. Und trotzdem passt es irgendwie gut zur Gegend."
„Das ist dann wohl Sepps original-österreichischer Einfluss." grinst Patrick und gießt mir Wein nach. „Alpen-Mekong-Fusion, sozusagen."
Ich sitze da, nippe an dem kühlen Wein, und lasse meine Augen und meine Gedanken in die Ferne schweifen. Die Sonne legt einen perfekten Abgang hin, leuchtendes Orange vor zarten Blau- und Beigetönen. Die Täler links und rechts liegen noch voll im Sonnenschein und wirken fast unnatürlich, so wie die Landschaft einer Modelleisenbahn. Die schweflig-dunkle Wolkenfront, die sich von der Seite näher schiebt, verleiht dem Ganzen eine hübsch dramatische Note. Es ist noch schwül, aber nicht mehr ganz so heiß, sehr angenehm. Ja, unsere Zeit hier ist begrenzt. Aber ich will sie bis auf die letzte Sekunde voll auskosten.
„Danke. Für alles." sage ich, plötzlich von Demut erfüllt. „Danke, dass du deine komische Nichte so gut aushältst. Ich kann ein hirnrissiges Biest sein, glaube ich. Und ich bin ziemlich gut darin, Katastrophen auszulösen."
„Ach wirklich?" Er hebt amüsiert die Augenbrauen. „Nun, sagen wir: Du machst, was dir richtig ...
... erscheint, oder? Möglicherweise manchmal, ohne richtig darüber nachzudenken."
„Ertappt." Ich halte ihm die überkreuzten Handgelenke hin, bereit für die Handschellen. „Ich bekenne mich schuldig in allen Punkten der Anklage. Aber, euer Ehren, ich bin lernfähig! Heute habe ich es zumindest in einem Punkt geschafft, nicht in ein Fettnäpfchen zu treten."
„Gratuliere! Dann besteht noch Hoffnung für die zivilisierte Welt. Man sollte so viel wie möglich lernen. Auch aus den Fehlern anderer. Dann muss man diese Fehler schon nicht selbst begehen."
„Stimmt." Ich spiele mit dem Weinglas. Die Stimmung ist plötzlich eher gedämpft, nachdenklich. Was will er damit sagen?
Er nimmt einen tiefen Atemzug und blickt in die Ferne. Ich halte den Atem an. Auf einmal habe ich das untrügliche Gefühl, dass wir vor allem wegen dem hiersitzen, was er mir gleich erzählen wird.
„Ich bin dir noch eine Geschichte schuldig." beginnt er auch schon. „Das habe ich nicht vergessen."
Ah! Das meint er also. Wie er aufgrund seines Penisgröße Probleme hatte.
„Du bist mir nichts schuldig." korrigiere ich sanft und lasse einen Käfer auf meine Hand krabbeln. „Nur wenn du möchtest."
„Ja." Er wendet sich mir zu, jetzt ganz ernsthaft. „Ich möchte. Wenn du sie hören willst."
„Auf jeden Fall." Ich setze mich in einen Schneidersitz, ganz gespannt.
„Du hattest mich gestern gebeten, mit dir zu schlafen." kommt er gleich auf den Punkt. Ich schlucke und nicke vorsichtig. „Und ich habe gesagt, ich muss mir das ...