Mimi und ihr Professor
Datum: 14.08.2023,
Kategorien:
Verführung
... vorgehaltener Hand zugeflüstert wurde, und sie glaubte nicht wirklich daran, dass ihr gestrenger Professor etwas anderes im Sinn haben könnte, als sie wegen ihrer Schlamperei gründlich herunterzuputzen.
Während sie in der S-Bahn saß und die Stationen an ihr vorüberzogen, geriet sie ins Grübeln. Was wäre, wenn es doch so wäre? Wie würde sie reagieren? Professor Wallner war kein junger Mann mehr, und kein schöner obendrein. Er war groß - mindestens 1,90 m - und eher kräftig als schlank. Sie hatte ihn noch nie lächeln sehen - stets trug er einen Gesichtsausdruck, der den Betrachter offenbar ahnen lassen sollte, dass ihm alle menschlichen Abgründe bereits begegnet waren. Bemerkenswert an ihm waren einzig und allein sein volles halblanges, noch immer üppiges schwarzes Haar - sie hatten sich oft gefragt, ob er vielleicht mit einem Toupet nachhelfen würde -, seine tiefe sonore Stimme - sie war oft nur in seinen Vorlesungen gewesen, weil sie diese Stimme so unglaublich faszinierend fand -, sowie seine tiefgründigen obsidianschwarzen Augen, die in ihr tiefstes Innerstes zu blicken schienen, wenn er sie anschaute. Und er hatte eine Aura von Selbstsicherheit um sich, die Aufmerksamkeit forderte und den Raum erfüllte, in dem er sich bewegte, um die sie ihn ehrlich beneidete.
Mimi rutschte auf ihrem Sitz hin und her, je näher sie ihrem Ziel entgegenfuhr, und wurde immer nervöser. Nachdem sie die Haltestelle erreicht hatte, machte sie sich auf den Weg zu der angegebenen Adresse, ...
... und fünf Minuten später stand sie tief durchatmend vor seinem Haus. Es war so, wie sie es sich vorgestellt hatte - ein große gutbürgerliche Villa, die nach Reichtum roch und bei der noch nicht einmal die Säulen vor dem Eingang fehlten. Ein Haus, das einen ähnlich starken Eindruck vermittelte wie sein Bewohner.
éDu schaffst das, Mädel‘, sprach sie sich selbst Mut zu. éEr hat dich nur hierher bestellt, weil er keine Lust hatte, extra in die Uni zu fahren; er wird dich zusammenfalten und dir apokalyptische Strafen auferlegen - in spätestens einer Stunde bist du wieder draußen und hast es hinter dir. Mehr als anbrüllen kann er dich nicht.‘
Von diesen Gedanken einigermaßen gefestigt, klingelte sie. Nach einer kurzen Wartezeit öffnete sich die Tür, und eine ältere Dame in einem grauen unscheinbaren Kostüm öffnete. "Ja, bitte?" Die Frau schaute Mimi fragend und mit reservierter Miene an. Mimi geriet ins Stottern. "Guten Tag, ich bin Miriam Großstettner, ich habe einen Termin bei Professor Wallner."
Die Frau zog leicht die Augenbrauen hoch und ließ ihren Blick kurz wie abschätzend über Mimi gleiten. "Folgen Sie mir", wurde Mimi aufgefordert. Mimi konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Frau eigentlich noch etwas hatte sagen wollen, sich es dann aber anders überlegt hatte. Sie lief vor Mimi her durch einen dunklen Flur bis zu einer Tür am Ende und klopfte. Ein dunkles "Ja?" war von drinnen zu hören, woraufhin die Frau die Tür einen Spalt öffnete. "Ein Fräulein ...