1. Zivildienst - Teil 4


    Datum: 01.09.2023, Kategorien: CMNF

    ... noch lange an uns erinnern wird. Das glaube ich ihm sogar. Nur den Spruch, dass wir sein Leben um eine schöne Erfahrung reicher gemacht haben, finde ich etwas zu dick aufgetragen.
    
    Am Bahnhof stellen wir fest, dass wir genau zur richtigen Zeit kommen. Der Zug fährt in einer knappen halben Stunde. Genug Zeit, um die Einstiegshilfe zu organisieren. Die restliche Fahrt ist beinahe langweilig. Es passieren gar keine Unfälle, keine Verspätungen und gar nichts.
    
    An unserem Zielbahnhof warten meine Eltern schon. Es ist schön, die beiden nach langer Zeit wieder zu sehen. Wir umarmen uns innig. Auch Felix wird herzlich von ihnen empfangen. Wir gehen zum Auto meines Vaters. Ich hangele mich auf den Beifahrersitz und Felix verstaut im Kofferraum meinen Rollstuhl und meine Tasche. Sein Rucksack findet dort keinen Platz mehr und kommt jetzt zwischen Felix und meiner Mutter auf die Rückbank.
    
    Endlich zu Hause. Meine Eltern wohnen in einem Bungalow, was den Aufenthalt für mich deutlich einfacher macht. Als ich das letzte Mal hier war, konnte ich noch selber gehen. Daher ist das Haus nicht rollstuhlgerecht umgebaut. Ich bin dafür auch deutlich zu selten hier, als dass sich der Umbau lohnen würde. Sofort steuere ich mit Felix mein altes Kinderzimmer an. Dort werden wir beide die nächste Nacht miteinander verbringen. Eigentlich sollte Felix auf einer Luftmatratze schlafen, aber ich denke nach der letzten Nacht werde ich ihn direkt in mein Bett lotsen. Aber das wird er noch früh genug ...
    ... erfahren. Zuerst werde ich das Geschenk für meinen Paps rausholen und danach ausgiebig duschen.
    
    Ich bin schon ganz gespannt, was mein Paps dazu sagen wird. Voller Neugier rolle ich auf den Flur zu meinem Vater und übergebe ihm den Umschlag. Er packt den Umschlag aus und schaut mindestens genau so neugierig hinein. „Ein Gutschein für ein Krimi-Dinner. Das wollte ich schon immer mal machen. Super Idee.“ Mein Vater liest sich den Gutschein weiter durch. „Oh, ich glaube der Wink mit dem Zaunpfahl hat mich gerade getroffen. Du hast ja recht. Wir sollten öfter mal nach Berlin kommen. Am besten wir machen dieses Wochenende gleich den Termin aus“ Trotz der Anspielung mit dem Besuch in Berlin ist mein Vater ganz aus dem Häuschen und zeigt meiner Mutter den Gutschein und die Beschreibung für das Dinner. „Ich muss mir das gleich noch genauer anschauen, aber jetzt gehe ich erst einmal in die Küche und mache unser Mittagessen“ unterbricht mein Vater. Am Wochenende übernimmt er das Kommando im Haushalt und kümmert sich unter anderem um das Essen, während meiner Mutter sich weitestgehend aus der Hausarbeit ausklinken kann.
    
    Jetzt ist es Zeit für mich, zu duschen. Ich bitte Felix mich ins Bad zu begleiten und mir zu helfen. Meine Mutter ist etwas eingeschnappt, dass ich ihre Hilfe ablehne. Aber sie kann ja ins Bad mitkommen. Dort können wir zumindest weiterreden. Felix hilft mir ein wenig beim Ausziehen. Meine Mutter holt den Sitz für die Badewanne und legt ihn über die Kante. Felix hebt ...
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