Die dritte Frau
Datum: 13.09.2023,
Kategorien:
Lesben Sex
... nicht nur beim Sex bleibt. Gefühle ins Spiel kommen."
Der erschrockene Blick sprach Bände. Sie wurde blass und wich nach kurzer Zeit meinem prüfenden Blick aus. Dann mir. Sprang auf und floh auf den Balkon. Fuck. Fuck. Fuck. Mir wurde übel. Weil mir klar war, dass sie nach ihrer Rückkehr den letzten Rest Ungewissheit zerstören würde.
Ich stand ebenfalls auf, brachte es nicht einmal fertig, den Tisch abzuräumen. Sank aufs Sofa und betrachtete meine Geliebte, die mir den Rücken zuwandte. Eine Zigarette in der Hand hielt, aber kaum daran zog. Sie schließlich über das Balkongeländer schnippte, anstatt sie im Aschenbecher auszumachen.
Ich rückte in eine Ecke des Sofas und zog meine Beine an, schlang meine Arme darum. War den Tränen nahe. Wünschte mir nichts lieber, als all das vergessen zu können. So tun zu können, als wüsste ich von all dem nichts. Ich starrte geradeaus auf das gerahmte Bild von uns auf der Kommode, das vom Kuba-Urlaub stammte. Hielt mich am Abbild reines Glücks fest.
Dann war sie zurück. Setzte sich nahe an mich heran, aber versuchte nicht, mich anzufassen. Suchte meinen Blick.
"Ich liebe dich, Jenny. Du vermutest... dass ich mich in eine andere Frau verliebt habe, nicht wahr?"
"Ich weiß es."
"Ich bestreite das auch nicht. Aber das ändert überhaupt nichts an meinen Gefühlen für dich. Verstehst du? Du bist die Frau, die ich liebe, und mit der ich mein Leben verbringen will. Lucy... wie soll ich das sagen... ist einfach ebenfalls eine ...
... unglaublich tolle Frau... und ja, ich habe mich in sie verliebt. Eigentlich seid ihr euch total ähnlich... beide die absoluten Power-Frauen..."
"Das will ich nicht hören", wehrte ich ab.
"Aber... es ist wie es ist, und ich weiß... ich hätte schon früher was sagen sollen... weil es über unsere Abmachung hinausgeht... ich hatte Angst, dass es dir weh tun würde... ich will dir doch nicht weh tun... ich liebe dich...", setzte sie fort und versuchte nun doch Körperkontakt zu mir aufzunehmen.
Ich ließ es geschehen, dass sie einen Arm um mich schlang. Ließ ihre Worte über mich ergehen. War unfähig, selbst zu reagieren.
"Wenn du damit nicht umgehen kannst... trenne ich mich von ihr. Bitte... sag doch was..."
Das meinte sie so. Ich brauchte sie einfach nur beim Wort nehmen. Oder ihre Beziehung, ihr Vertrauen zerstören, indem ich ihr von meiner Begegnung mit Lucy erzählte. Warum tat ich das nicht? Was hielt mich zurück? Weil ich nicht diejenige sein wollte, die ihr das nahm, was sie glücklich machte?
"Ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann", sagte ich schließlich, als mich die Verzweiflung in ihrem Blick zur Antwort zwang. "Aber ich werde es versuchen. Mehr kann ich dir nicht versprechen."
Sie küsste mich dankbar, und wieder ließ ich es geschehen. Hatte ich mich trotz ihrer Nähe und Liebe noch nie so hilflos und allein gefühlt. Musste irgendwie aus diesem Zustand rauskommen, mich da herausziehen. Erwiderte schließlich nicht nur ihre Küsse, sondern zog sie fest an ...