1. Marie Zeichnen für Anfänger


    Datum: 16.09.2023, Kategorien: CMNF

    ... und überreichte es ihr. Ohne auf eine Reaktion ihrerseits abzuwarten schloss er sich seinen Freunden an, die wie ein intelligenter Schwarm den Klassenraum verließen.
    
    Zurück Blieb Marie, die staunend die Zeichnungen auf dem großen Blatt anstarrte. Es war eine Bewegungsstudie von ihr. Sie, stehend, laufend, an einem Tisch gelehnt, vorgebeugt, sich mit den Händen durch ihr hochgestecktes Haar streifend. In verschiedenen Positionen, die anatomisch völlig korrekt gezeichnet waren. Bis ins kleinste Detail der Falten ihrer Jeanshose, ihrer weißen Bluse, wie ihr Haar fiel. Perfekte Zeichnungen sogar in den Schattierungen. Hier hatte sie ein Talent in dieser Gruppe, der ihr vielleicht noch etwas beibringen konnte. Sie war auf den Unterricht in der nächsten Woche gespannt.
    
    Diese Woche verging schnell, ihr Alltag war von Arbeit vollgepackt. Deshalb war sie froh wieder die alten Marmorstufen der Schule zu erklimmen, durch den hohen Flur mit säulenartigen Rundbögen ihrem Klassenraum entgegenzusteuern. Sie Trat ein, hängte ihren Mantel über den passenden Hacken, der Herbst hatte Einzug gehalten. Legte ihre Handtasche auf den Pult, drehte sich um. Marie war wieder einmal spät dran und begrüßte ihre jungen Kursteilnehmer etwas außer Atem. Ihre Begrüßung wurde schüchtern erwidert, dass sie unverzüglich mit dem Unterricht begann um keine peinliche Pause entstehen zu lassen.
    
    Heute war irgendetwas anders. Der Blauäugige zeichnete wieder eifrig angestrengt, fixierte sie noch ...
    ... eindringlicher als letzte Woche. Ihr wurde es warm unter seinen blauen Augen, die an Paul Newman erinnerten. Aber auch die anderen hatten ihren schläfrigen Blick abgelegt, taxierten sie intensiver. Fast glaubte sie ihre Blicke körperlich zu spüren. Nicht nur auf ihrer Kleidung, auch auf der Haut. Zum einen war es ihr unangenehm, fühlte sich wie ein Objekt der Begierde. Traute sich nicht es anzusprechen, das es womöglich eine Einbildung ihrerseits war. Zum anderen pulste immer wieder die Wärme einer verborgenen Lust mit Wellen von Gänsehaut auf, die sie noch nie zuvor, mit noch keinen anderen Mann gespürt hatte.
    
    Das Ende des Kurses wiederholte sich wie zuvor. Ein vollgezeichneter Bogen Papier landete wieder auf dem Tisch, die Gruppe der acht Jungen verschwanden fast lautlos und synchron durch die Tür. Mit leicht zittriger Hand hob Marie das Papier auf, ihr Atem stockte.
    
    Es waren wieder Bewegungsstudien von ihr, der gleichen Art wie letzte Woche. Nur waren es diesmal Aktzeichnungen. Empörung stieg in ihr auf als sie sich selbst gezeichnet sah, völlig nackt. Sie war doch kein Lustobjekt. Kurz überlegte sie der Gruppe hinterher zu laufen und ihnen diese Perversität um die Ohren zu hauen. Gleichzeitig übten die Zeichnungen eine hypnotische Anziehungskraft aus, der Marie sich nicht entziehen konnte. Sie waren so plastisch gezeichnet als könnte sie sich durch das Papier selbst anfassen. Erschreckend war nicht das er ihren rechten Busen etwas größer und praller gezeichnet hatte, denn das ...
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