Das (glücklich entgleiste) Interview
Datum: 08.10.2023,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... nur einen Teil davon zeigt und jede Schauspielerin, die auch nur noch so wenig Haut entblößt, ist innerhalb kürzester Zeit auf Filmschnipseln oder Screenshots im Internet zu finden. Das ist zwar urheberrechtlich nicht legal, aber Fakt. Jeder weiß, wer nackt im Film ist, ist auch immer für irgendwen – sorry für das Wort – Wichsvorlage. Wer das nicht will, bleibt angezogen. Punkt.
Also ist Dir das egal oder Du nimmst es in Kauf?
Beides. Und noch mehr. Natürlich weiß ich nicht, wer sich wann was von mir ansieht und was er (oder sie) dabei tut. Das ist mir tatsächlich egal. Prinzipiell freut es mich, wenn sich andere freuen, mich nackt zu sehen. Denke an die Aktfotos, die ich für „Carpet“ gemacht habe. Die wurden gedruckt und ich habe viele positive Reaktionen dazu bekommen. Zwei davon hängen sogar bei mir im Wohnzimmer. Alle meine Freunde und Bekannten sehen diese Fotos. Die häufigste Reaktion ist, „schön“. Einfach nur schön. Nicht geil, nicht unanständig, nicht Porno. Und selbst wenn mal jemand eine Beule in die Hose bekommt, ist das nicht auch ein schönes Kompliment? Wenn mich jemand zuhause nach einer HD-Datei fragt, zeige ich ihm den Kontaktabzug vom Shooting und er darf sich welche aussuchen. Und: Bestimmt hat sich dazu schon einmal jemand selbst befriedigt. Das ist jedermanns/jederfraus eigenes Ding. Das ist OK für mich, das nehme ich in Kauf – ohne Argwohn oder Missgunst. Sexuelle Wesen eben.
Wow, … sag mal, wie läufst Du zuhause herum?
Wie Du und die ...
... meisten. Ich überheize meine Wohnung nicht und nutze Kleidung als Schutz vor Kälte und aus modischen Gründen. Ich bin keine Nackt-Missionarin, höchstens im Film (jetzt muss sie lachen).
Das ist die perfekte Überleitung zu Deinem – soweit es bisher durchgesickert ist - neuesten Projekt. Vielleicht ist das Tröpfeln von Informationen aber auch Absicht? Magst Du uns was zu dem Stichwort „Die Sexarbeiterin“ sagen?
Das ist der momentane Arbeitstitel und ein Entwicklungsprojekt, das gerade schrittweise entsteht. Wir haben vor einem halben Jahr angefangen und einige Szenen sind schon abgedreht. Das Ende ist noch nicht einmal im Detail fertiggedacht. Und wir sprechen drüber, wenn man uns fragt, aber wir hängen nichts an die große Glocke.
OK, ich hab gefragt, und ich frage nochmal. Worum geht es?
Nun, die – auch öffentliche – Debatte über Sexarbeit läuft viel zu oft in Schubladen und absoluten Meinungen ab. Gut, schlecht, Zwangsprostitution, Gewalt, Ausbeutung usw. Dabei gibt es sehr viele Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen, die das, was sie tun, gerne und aus freien Stücken tun. Mich zwingt ja auch niemand dazu, in diesem Film mitzumachen und in der Debatte um das Thema wird mancher Eiferer auch mich als Sexarbeiterin bezeichnen. Also mich, die Petra Gast.
Warum das?
Weil der Unterschied zwischen z.B. einer Stripperin im Stripclub und einer gespielten Stripperin im Stripclub sich optisch wenig unterscheidet. Sie ist nackt. Ich auch. Die echte Stripperin verdient damit Geld. ...