1. Mias Geheimnis 00 Prolog


    Datum: 07.11.2023, Kategorien: Hausfrauen

    ... wichtig genug?
    
    Auch die immer auffälliger werdenden Anbiederungen des zwischenzeitlichen Chefs von Lukas blieben mir nicht verborgen. Von charmanten Bemerkungen zu offensichtlichen Komplimenten, von Handküssen und Händen, die meinen Po streiften, bishin zu dem eindeutigen Angebot, mit ihm zu schlafen, nachdem Lukas einen neuen Job gefunden hatte. Ich wies den penetranten Verehrer zurück, ohne dass mein mittlerweile Verlobter etwas davon mitbekam und in Verlegenheit geraten wäre -- weil ich ihn liebte, ihn heiraten wollte.
    
    Bedeutete mir das Heiratsversprechen nichts mehr, als ich mit jemand anderem einließ?
    
    Als wir in unser neues Zuhause zogen, neue Bekanntschaften machten und ich häufig mit meinen neuen Freundinnen in den Goldenen Spatz, unsere lokale Dorfbar, ausging, fühlte ich mich von den harmlosen Annäherungsversuchen des Barkeepers durchaus geschmeichelt. Mario war Südländer, für die ich immer eine geheime Schwäche hatte, außerdem ein echter Gentleman, ausgestattet mit einem wahnsinnig attraktiven Lachen. Auch wenn er gern mit verschiedenen Damen flirtete -- zumeist sicher, um sein Trinkgeld hinaufzubefördern -- versicherten mir ...
    ... Kathi und Freya, dass mir ganz andere, besonderere Blicke galten. Ich fühlte mich in gewissermaßen geehrt, dennoch -- ich war eine verheiratete Frau mit einem Traum. Ein Traum, der sich erfüllte, als ich endlich schwanger wurde.
    
    Ein Traum, der in dieser einen Nacht der Lust vollends ausgeträumt war?
    
    Hier sitze ich nun, am Wohnzimmertisch, nachdem mich mein Unwohlsein aus meiner selbsternannten Sitzecke vertrieben hat. Ich schreibe all diese Zeilen, weil ich nicht weiß, wie ich meinen Emotionen sonst Ausdruck verleihen soll. Gott, wer soll den ganzen Kram lesen? Wer, der diese ersten Zeilen gelesen hat, wäre schon an dem Geheimnis dieser langweiligen 30-jährigen Ehefrau interessiert?
    
    Vielleicht ist es egal. Vielleicht hängen meine Gedanken gar nicht von der Bewertung anderer ab. Vielleicht ist dies ja die richtige Art von Gefühlstherapie. Vielleicht werde ich mir klarer über meine Gedanken, wenn ich ihnen einfach freien Lauf lasse, wenn ich mich einfach in der Zeit zurückfallen lasse und alles nochmal durchlebe. Wie Mama immer zu sagen pflegt: „Wenn du nicht weißt, wie du etwas sagen sollst, dann schreib es einfach auf."
    
    Fortsetzung folgt... 
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