1. Kairi


    Datum: 18.02.2024, Kategorien: Transen

    ... gestern so ein Arschloch war. Aber ich war so total überrascht, dass ich nicht wusste, was ich tat. Es tut mir aber unendlich leid. Wirklich."
    
    Kairi schaute ihn an, sagte aber nichts. Gar nichts. Und auch an ihrem Gesicht war nicht abzulesen, was sie gerade dachte.
    
    Deshalb fuhr Tom fort: „Und wir sind doch heute zum Üben verabredet. Und auch wenn du mich jetzt bestimmt hasst, möchte ich auf jeden Fall, dass du in Mathe gut abschneidest. Weil ich dich unheimlich mag."
    
    Kairi schaute ihn immer noch an und er konnte sehen, dass sie überlegte. Auf jeden Fall war ihr Blick aber schon etwas freundlicher.
    
    „Ich weiß aber nicht, ob ich noch weiter mit dir Üben möchte, wenn ich mich danach so schlecht fühle. Außerdem bin ich für dich doch sowieso nur ein verkleideter Junge."
    
    „Verstehe ich. Aber ich habe seit gestern ganz viel gelesen. Und nachgedacht. Und jetzt habe ich kapiert, dass du eine Frau bist. Nur an manchen Stellen ein bisschen anders. Aber das ist ok für mich. Ehrlich."
    
    Kairis Miene hellte sich etwas auf.
    
    „Ok. Ich muss die Prüfung ja wirklich bestehen und da kann noch ein wenig Üben nichts schaden. Komm rein." Sie trat etwas beiseite und ließ ihn ein, wobei sie jedoch heute deutlich Distanz zu ihm hielt.
    
    „Ich muss uns dann aber noch etwas zu trinken machen. Könntest du derweil bitte schon mal einen Stuhl aus dem Esszimmer nehmen und nach oben tragen?"
    
    War ja logisch. Weil sie nicht mit ihm gerechnet hatte, war nichts für das Üben vorbereitet. Tom ...
    ... griff sich daher einen Esszimmerstuhl und trug ihn nach oben. Offensichtlich wollte Kairi ja nicht mit ihm zusammen gehen, sondern nachkommen. Oben in ihrem Zimmer sah er dann, dass die Schlafcouch heute noch ein Bett war, mit rosa Decke und Kissen. Nur ein paar Plüschtiere lagen noch darauf. Und dass sie wohl auch bis eben darin gelegen hatte. Sie war also gar nicht richtig aufgestanden. Dafür lagen auf dem Boden viele benutzte Papiertaschen­tücher.
    
    Auch der Schreibtisch war nicht ganz so aufgeräumt wie sonst. Offensichtlich hatte sie versucht, in manche Bücher zumindest reinzuschauen. Obst und Kekse standen natürlich auch nicht darauf. Und das rote Herz mit seinem Namen war ebenfalls verschwunden. Wahrscheinlich hatte sie es weggeschmissen und Tom spürte, wie ihm das einen unerwartet heftigen Stich versetzte.
    
    Er positionierte den Stuhl dennoch an seinem üblichen Platz direkt neben ihrem und kurz darauf kam auch schon Kairi mit zwei Wassergläsern in den Händen und sagte sofort: „Entschuldige, ich habe mein Bett noch nicht gemacht."
    
    Sie stellte die Wassergläser auf den Schreibtisch und ging dann zur Schlafcouch, um Decke und Kissen im Bettkasten zu verstauen. Gerade als sie loslegen wollte, fasste Tom sie jedoch am Handgelenk.
    
    „Warte. Erst möchte ich dir noch etwas zeigen."
    
    „Zeigen? Was denn?" Kairi schaute ihn mit ihren geröteten Augen fragend an.
    
    „Siehst du gleich. Könntest du dich dazu bitte auf das Bett setzen?"
    
    „Auf das Bett? Wieso das denn?"
    
    Kairis ...
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