1. Kairi


    Datum: 18.02.2024, Kategorien: Transen

    ... Wiedergeburt. Und das gibt ihr gleichzeitig gutes Karma."
    
    Damals hatte er das sehr esoterisch und abstrakt gefunden. Aber für Kairi als Buddhistin war es bestimmt ziemlich real. Und sie hatte Angst, als sterile Frau aus diesem Kreislauf teilweise heraus zu fallen. Weil sie zumindest über ihre Sexualität nicht mehr prägen, keinen dauerhaften Stempel in Form eines Kindes mit ihren Genen mehr in die Welt setzen konnte. Sicher war es ihr deshalb so wichtig, mit ihrem Samen zumindest ihren Partner prägen und dort eine echte Spur hinterlassen zu können.
    
    In der Rubrik „wichtig" fanden sich dann die Begriffe „glücklich machen", „Zuneigung", „Vertrauen", „Aphrodisiakum" und „angstfrei", also vor allem die Wirkungen der Hormone im Sperma. Alle versehen mit entweder fröhlichen Smileys oder Herzen. Hier ging es ihr augenscheinlich vor allem darum, über den Einsatz von Sperma mit dem Partner harmonischer leben zu können.
    
    Alle anderen Wirkungen von Sperma waren dagegen unter unwichtig und hatten auch keine Smileys oder sonstige Zeichnungen. Weil sie weder für Prägung noch für Harmonie standen.
    
    Tom war überwältigt. Jetzt wusste er also genau, warum Kairi sich gegen eine künstliche Vagina und für ihren Penis und ihre Hoden und damit Fruchtbarkeit entschieden hatte. Und warum sie davon sprach, dass sie damit eine Wirkung erzielen wollte. Sie war zwar eine Frau ohne Gebärmutter, über ihr Sperma hatte sie aber dennoch die Möglichkeit, andere sich glücklich fühlen zu lassen, sie ...
    ... zu beruhigen oder Zuneigung zu erzeugen. Vor allem aber, ihnen ihr Erbgut weiterzugeben und sie auf diese Weise ganz individuell zu verändern und zu prägen. Wie eine Mutter ihr Kind prägt und so eine Spur hinterlässt.
    
    Sie musste es ihnen dazu nur als Erste injizieren. Wie ihm heute. Und es musste natürlich fruchtbar sein. Hätte er nicht in den Ordner geschaut, wäre er darauf nie gekommen. Aber jetzt würde er erst einmal darüber nachdenken müssen, was das alles bedeutete.
    
    In dem Moment hörte er im Bad die WC-Spülung, was bei seiner Mutter immer ein sicheres Zeichen dafür war, dass sie ihre Schminksession beendet hatte. Schnell stellte er den Ordner daher zurück und legte sich wieder auf das Bett.
    
    Gerade noch rechtzeitig, denn da kam Kairi auch schon durch die Tür. Sie war zwar noch nackt, aber wunderhübsch geschminkt und mit toller Frisur. Tom war sich sicher, dass er noch nie ein attraktiveres Mädchen gesehen hatte. Wahrscheinlich also gar nicht so schlecht, etwas von ihren Genen zu bekommen.
    
    Er schaute auf die Uhr. Fast vierzig Minuten hatte sie gebraucht. Trotzdem war es sie, die ihn vorwurfsvoll anschaute: „Du hast ja noch gar nichts weiter gemacht? Aber ok. Sind ja deine Eltern. Dann kannst du mir aber jetzt wenigstens helfen, ein Kleid auszusuchen. Mögen deine Eltern es eher klassisch, dezent oder sportlich? Oder vielleicht sexy?"
    
    „Sexy wäre sicher nicht so gut beim ersten Mal. Und auch nicht zu klassisch. Ist doch nur ein Abendessen zu Hause. Da wärst du ...
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