Prosperos Revier
Datum: 21.04.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Puscheln dran. Keine Ahnung, wie man das nennt. Darunter ein schwarzes Bauchfrei-Top und passende schwarze Hosen. Na, jetzt mit Blickschutz durch den Kater. Und ein Busen, an dem nicht nur er sich wohlfühlen würde. Hossa. Sowas ließ der Vogel aus den Fingern schlüpfen? Aber hallo. Sie hatte die Transportkiste im Flur abgestellt und folgte nebst Kater ins Wohnzimmer.
Sah sich um. Klar, musste komisch auf sie wirken. Vor etwas mehr als zwei Monaten hatte sie hier noch auf ihre eigenen Sachen gestarrt.
"Setzt dich doch, euch doch. Ehm... kann ich dir irgendwas anbieten, vielleicht was Kühles, oder einen Tee?"
"Tee wäre wundervoll, danke. Ich will dich aber nicht lange aufhalten. Reicht ja, wenn einer hier deine Gastfreundschaft über Gebühr strapaziert."
"Davon kann keine Rede sein. Earl Grey okay?"
"Earl Grey, hot", kam die Antwort, die sie mir endgültig sympathisch machte. Ein Trekkie. Oder zumindest ausreichend mit Star Trek im Original vertraut.
"I will make it so", gab ich folgerichtig zurück. Und wir lachten uns beide an.
"Schön hast du es dir hier eingerichtet", gab sie ihr Verdikt bekannt, als ich mit zwei Tassen Tee zurückkehrte. Natürlich hatte sie Milch und Zucker abgelehnt.
"Ja, ich liebe diese Wohnung, ganz ehrlich. Bin schließlich hier aufgewachsen. Meine Eltern hatten natürlich alles mit echt deutscher Eiche und klobigen Sitzmöbeln zugestellt. Da hatte der Raum immer viel kleiner gewirkt."
"Du hättest uns ja schon früher rausschmeißen ...
... können und Eigenbedarf anmelden."
"Na, da bin ich nicht der Typ für. Damit gerechnet, dass die Wohnung so schnell frei wird, hatte ich allerdings auch nicht. Bei der Miete, die meine Eltern damals festgesetzt hatten."
"Auch die hättest du erhöhen können. Wow. Prospero geht zu dir? Du musst ja mächtig Eindruck auf ihn gemacht haben. Sonst lässt er alle links liegen, wenn ich da bin. Und natürlich hatte es besondere Gründe, dass wir hier ausgezogen sind. Alleine hätte ich sie nicht zahlen können. Trotz der niedrigen Miete."
"Ja, hab schon gehört."
"Von wem? Den Schuberts?"
"Nein, das hat mir dein Ex so en passant mitgeteilt, als ich ihn wegen Prospero antelefonierte. Ich hatte ja nur seine Nummer, und war zuvor nicht ins Bild gesetzt."
Ja, Katerchen, genieße deine letzten Minuten mit mir. Fuck, du wirst mir echt fehlen. Seufz. Ja, gib Bäuchlein. Oho? Stereokraulen?
Sie war an mich ran gerückt und beteiligte sich an der Kater-Verwöhn-Aktion. Das war nun verwirrend. So eine gutaussehende Frau so dicht auf der Pelle zu haben. Und unsere Hände sich zu allem Überfluss auch fallweise berührten.
"Wenn du irgendwann mal wieder in Verlegenheit kommen solltest... ich meine... er ist hier immer willkommen", gab ich meiner ehrlichen Zuneigung Ausdruck. Und dann, aus heiterem Himmel, mich selbst verblüffend. "Du natürlich auch."
Ihre Mundwinkel zuckten verdächtig, aber sie hielt sich noch zurück.
"So, so", war ihre einsilbige Antwort. Ließ mich einen Moment in der ...