1. Prosperos Revier


    Datum: 21.04.2019, Kategorien: Romantisch

    ... vieles klar. Warum er nicht mehr weg wollte. Das Angebot ist verlockend, aber..."
    
    "Aber?"
    
    "Damit du noch zum Abschied diesen Austausch hast... Kater kriegt man vielleicht mit einer Mahlzeit ins Bett, bei Muschis muss man erheblich mehr investieren."
    
    "Platz genug für drei wäre da."
    
    Prospero schien das ähnlich zu sehen, und machte sich schon einmal auf den Weg in die Küche. Verdutzt schaute Cindy ihm nach. Zeigte mir noch einmal das blitzende Weiß. Ob die im Dunkeln leuchteten? Ich würde es zu meiner Mission machen, das herauszufinden, so viel war mir jetzt schon klar. Sie trank ihren Tee aus und seufzte.
    
    "Gut. Ich weiß, das ist ein lieb gemeintes Angebot. Und schwerer auszuschlagen, als du vielleicht denkst. Wenn da nicht dieser Schwur wäre, von künftigen Dummheiten abzusehen..."
    
    "Dann bekommst du jetzt meinen, dass ihr beide jederzeit willkommen seid."
    
    Sie zog sich bereits wieder ihren Mantel an.
    
    "Prospero! Wir brechen auf."
    
    Er maunzte, aber blieb in der Küche. Recht so, stärke mir den Rücken, Mann. Sie schüttelte den Kopf und lud ihn dort ein. Er wehrte sich nicht, aber begeistert sah er nicht aus. Also gut. Abschied. Sie bedankte sich noch einmal förmlich. Drehte sich plötzlich und küsste mich recht informell auf die Wange.
    
    "Wir kommen sicher mal auf dein Angebot zurück."
    
    Ja, das glaubte ich nicht nur gern. Da war ich mir plötzlich sogar sehr sicher.
    
    ~~~
    
    Nach einer verregneten Woche, die zu meiner Stimmung passte, wurde das Wetter ...
    ... zum Wochenende plötzlich herrlich. Es war Anfang Mai, und die Temperaturen waren trotz Regens noch erstaunlich hoch geblieben. An dem Freitagnachmittag lockte mich strahlender Sonnenschein in den Garten.
    
    Ich hatte zwar nicht die Begeisterung meiner Mutter für Gartenarbeit geerbt, aber verwildern lassen wollte ich ihn nicht. Bei der Gelegenheit sah ich dann gleich den fetten schwarzen Kater, den Frau Schubert angesprochen hatte. Er war allerdings alles andere als zutraulich und verpieselte sich sofort, als ich ein paar Schritte auf ihn zuging.
    
    Hm. Wir würden wohl keine Freunde werden. Komisch, wie schnell ich mich mit seinem Erzfeind angefreundet hatte. Er fehlte mir richtig, daher die eher gedrückte Stimmung in der abgelaufenen Woche. Sein Frauchen hatte ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Eine ganz erstaunliche Frau. Nicht nur optisch.
    
    Hatten wir geflirtet? So ganz sicher war ich mir im Nachhinein nicht, aber lustig war es auf jeden Fall gewesen. Von ihrem Spruch inspiriert, hatte ich mir auf Netflix prompt noch einmal Star Trek reingezogen. Natürlich die Next Generation, meine Lieblingsserie dieser Franchise. Vor allem wegen Picard. Earl Grey, hot.
    
    Auch an diesem Abend lief die Glotze, und genau diese Serie. Durch das geöffnete Wohnzimmerfenster, wo ansonsten durch die Ausrichtung zum Garten nur leise Verkehrsgeräusche zu hören waren, hörte ich dann gegen zehn ungewohnte Geräusche.
    
    Obwohl ich das zum ersten Mal hörte, erkannte ich sofort, was das ...
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