Steuerprüfung
Datum: 04.04.2024,
Kategorien:
Hausfrauen
... Kuss, ließ ein letztes Mal seinen Blick über ihre aufregende, jetzt besonders aufreizend herausgestellte Figur gleiten, und schlich dann ins Gästezimmer. Die Tür ließ er einen Spalt offen.
„Guten Morgen, Herr Vicomte. Kommen Sie doch bitte herein."
„Guten Morgen, Frau Delanger." Das Geräusch von Schuhen, die auf dem Abstreifer abgewischt wurden. „Kann ich bitte zu Ihrem Mann?"
„Oh, hat er sie nicht heute früh schon im Büro angerufen? Er musste ganz dringend zu einem Kunden fahren, da droht wohl ein Riesenproblem. Er wird aber in zwei oder drei Stunden wieder da sein, hat er gesagt."
Jaques legte das Ohr dichter an den Türspalt und lauschte atemlos. Das war der erste Stolperstein. Wenn Vicomte jetzt auf der Stelle umdrehte und lieber einen neuen Termin ausmachte, dann war ihr Plan gescheitert.
„Er wusste aber schon, dass wir für heute früh um neun Uhr einen Termin vereinbart hatten?", hörte er die irritierte Stimme des jungen Finanzbeamten. Das ließ die vertraute, dunkelrote Wut in ihm hochsteigen. Er ackerte sich jahraus, jahrein den Arsch ab, um gute Geschäfte zu machen und damit Arbeitsplätze zu sichern. Und der Staat? Der schickte einem als Dank solche Schnüffler auf den Hals. Beamte! Halbe Kinder! Noch nie wirklich etwas gearbeitet! Aber mit einer Macht ausgestattet, die sie nur zu gern gebrauchten. Oder auch missbrauchten. Seine Fäuste ballten sich.
„Ja ja, natürlich. Er wollte sie deshalb ja extra anrufen. Ich soll Sie hereinbitten und Ihnen die ...
... Unterlagen geben, die er schon für Sie zusammengestellt hat. Er meinte, das Durchsehen dauert ohnehin so lange, dass er bis dahin längst wieder da ist."
Catherine hatte sich toll in der Gewalt, das musste er zugeben. Sie sprach ganz ruhig, obwohl auch ihr das Herz bis zum Hals schlagen musste. Auch für sie ging es um ihre Existenz, um ihr sorgenfreies Leben als Gemahlin eines vermögenden Mannes.
„Hm. Das ist eigentlich nicht der Ablauf, den ich erwarte", sagte der Prüfer verschnupft und seufzte. „Aber wenn er wirklich in zwei Stunden kommt, dann geht das vielleicht noch. Also gut, ich schaue mir zuerst die Dokumente an."
Jaques schloss die Tür, als seine Frau nun den Finanzbeamten durch den Gang in sein Arbeitszimmer führte. Dort hatte er auf seinem Besprechungstisch mehrere Aktenordner bereitgestellt. Alle bis zum Rand mit harmlosem Zeug gefüllt. Die Unterlagen hatten zwar mit den bohrenden Fragen zu tun, die Vicomte schon nach dem ersten Prüfungstermin vor drei Monaten gestellt hatte. Sie würden die Fährten aber eher verwischen als offenbaren.
Er schloss kurz die Augen und dachte an den Tag der vorigen Prüfung zurück. Schon damals hatte er die gleiche Strategie angewandt. Er hatte Vicomte mit Unterlagen überhäuft, um ihn zu überfordern und abzulenken. Außerdem hatte Catherine ständig nachgefragt, ob er noch Kaffee oder Plätzchen oder Mineralwasser oder etwas anderes wollte.
Im ersten Moment sah es so aus, als hätte es funktioniert. Als wären seine Maßnahmen zur ...