1. Tina


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Auf dem Ball des Sports war sie mir gleich aufgefallen. Sie war groß. Doch das war es nicht alleine. Mit ihrem gütigen und wunderschönen Lächeln ragte sie aus der Menge, sie bewegte sich so elegant. Alles passte, die Ohrstecker aus großen Perlen und der blonde Wuschelkopf, das fein gezeichnete Gesicht , der schlanke Hals. Die Arme, die sie so elegant und selbstsicher bewegte und die Hände, die beim Reden Bände sprachen. Und dann diese Beine, unendlich lang und weil ihr das anscheinend noch nicht reichte, trug sie Schuhe mit Absätzen, die sie sicher noch einmal 20cm größer machten.
    
    Ohne die Stilettos schätzte sie auf 1.90. Wie oft hatte ich schon mit meinen 1.72 gerungen, flache Absätze getragen, die meinem Gang etwas leicht watscheliges gegeben hatte. Ich muss sie etwas zu lange angesehen haben, denn sie drehte sich zu mir und fragte: „Na, kennst Du hier auch niemand?“ Wie ungerecht die Welt doch war, sie hatte sogar noch eine schöne Stimme.
    
    Aber die Situation sah sie völlig falsch, ich kannte hier praktisch jeden, wir wohnten doch in einem 20.000 Seelen Ort mit 8 Sportvereinen und ich war hier geboren. Warum hatte ich allein gewirkt und warum hatte ich das Gefühl gehabt, sie würde hier jeden kennen.
    
    Ich lächelte sie an und die großen blauen Augen und das offene Lächeln müssen es gewesen sein, die den ehrlichen Satz „Doch, ich kenne hier fast jeden, ich musste Dich nur einfach ansehen,“ aus mir herausströmen ließ. „Wenn Du große Frauen magst, muss ich Dich ...
    ... enttäuschen“ sagte sie mit einem Lächeln „ich bin eine schrecklich altmodische Heterotante.“ „Ich auch.“ lachte ich und für den Rest des Abends hatte ich eine wunderbare Begleiterin auf der Party.
    
    Mit ihr konnte ich ganz selbstverständlich an Gäste herantreten, etwas plaudern und dann weitergehen. Als die ersten Gäste gingen, sagte sie, sie sei auch müde und wolle nach Hause. Wir tauschten unsere Handynummern aus. Ich merkte, dass sie sich umsah. Ihr Blick blieb an Michael hängen, einem unserer Leichtathleten. Michael war mal eine ganz große Hoffnung gewesen und hatte auch einen Landesmeistertitel im Fünfkampf. Heute war er mit seinen 36 aber schon bei den alten Herren. „Den nehm’ ich mit,“ sagte sie nur und machte sich auf den Weg. Ich folgte ihr nicht.
    
    Michael guckte erst erstaunt, dann plauderten sie offensichtlich ganz nett und dann kam sie wieder. „Was war das?“ fragte ich. Sie sagte nur:“ Er kommt gleich“; gab mir einen Kuss auf die Wange und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Und tatsächlich machte sich auch Michael 2 Minuten später auf den Weg. Ich war verwirrt. Kannten sie sich schon vorher? Hatte Michael sie vielleicht mit hierher gebracht? War es ein Zufall, dass er gerade jetzt ging? Ein Blick aus dem Fenster, sie gingen zusammen, keine Frage.
    
    Eine ernste Ermahnung an mich selber: Helen, halt Deine Neugier im Zaum frühest möglicher Termin für einen Handyanruf: Morgen um 12!“ Mein Kopf lief Amok: das, wonach es ausgesehen hatte, konnte es nicht sein. Außerdem ...
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