Ayla und Ella
Datum: 11.05.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
Reif
Voyeurismus / Exhibitionismus
... Scheinwerfer der Autos auch genug Licht spendeten. Für meine Begriffe war es zu grell.
Wir waren jetzt also Teil dieses Kreises von vielleicht fünfzehn Leuten. Aber auch Teenager waren da mit BMX-Rädern, diesen kleinen Tretrollern und Skateboards. Und sie machten da Tricks, oder vielmehr versuchten sie es. Mir schien, dass die meisten aber nicht viel konnten, denn, was sie zeigten, war ziemlich simpel und meistens schafften sie ihre Tricks nicht. Aber ich kannte mich da nicht so aus.
Carlos hatte ein paar kleine Lautsprecher aufgestellt und sein iPhone angeschlossen, und dann ertönte Party-Musik durch die Ruine. Popmusik. Ich hatte etwas Exotischeres erwartet.
Jemand drückte uns Plastikbecher in die Hand, jemand anders schüttete uns Wein ein. Ein Joint kreiste. Ich nahm ihn, steckte ihn in den Mund, zog einmal zaghaft daran und gab ihn Ayla, die ihn aber sofort an Carlos weiterreichte. Der zog dran und blies so etwas Ähnliches wie Rauchringe. Es war klar, dass er Ayla beeindrucken wollte, und ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Er tat mir fast leid, wie falsch er lag.
Aber wir tranken, und die Location war exotisch, sodass es mich nicht so störte. Ich hielt Händchen mit Marco, obwohl ich das Gefühl hatte, dass wir nie so weit voneinander entfernt waren wie in diesem Moment, denn ich gehörte offensichtlich nicht hierhin. Marco schon. Der schien in seinem Element. Ich genoss es aber, wie stolz er schien, mich vorzeigen zu können. Mir gefielen auch seine ...
... lachenden Augen und die weißen Zähne, der Schein des Feuers auf seinem Gesicht. Wir waren in einer anderen Welt. In einer, in der ich mich jedenfalls sonst nicht aufhielt. Nicht mehr. In Bauruinen verbrachten nur die ihre Abende, die sonst keinen Platz hatten. Vielleicht keinen brauchten. Was waren unsere Orte? Aylas war vielleicht die Kantine ihres Callcenters. Meine die Mensa. Da war das hier verruchter und romantischer. Die ganzen Jugendlichen, die hier saßen und miteinander quatschten und tranken und rauchten und kifften.
Ich genoss es also. Ayla nicht so.
Dann zog jemand drei brennende Holzscheite aus dem Lagerfeuer und begann damit zu jonglieren. Die Funken tanzten durch die Luft. Dann stand Carlos auf, und sie warfen sich die Holzscheite nun gegenseitig zu.
Ich fand es cool, aber Ayla meinte nur: „Spastis.“
Es ging eine Weile so weiter, und dann stand Ayla plötzlich auf und rief in die Runde:
„Courage probe!“
Ich war mir ziemlich sicher, dass Mutprobe auf Englisch etwas anderes war. Ich verstand, was sie meinte, aber die Spanier sicher nicht.
Alle sahen sie an, und die beiden hatten aufgehört, ihre Holzscheite zu jonglieren.
„You can throw fire. But can you kiss?”
Sie zeigte auf die beiden und schürzte die Lippen zu Luftküssen.
„Can you do it?“
Dann beugte sie sich zu mir, nahm meine Hand und zog mich hoch. Ich stand auf.
Es war mir unangenehm, dass alle Augen auf uns gerichtet waren. Ich hatte das Gefühl, dass wir alles kaputt machten, weil ...