1. Der Verlag 3.Teil


    Datum: 05.06.2024, Kategorien: CMNF

    ... oder?“
    
    „Natürlich hab ich Ahnung von Frauen, was denkst du denn!“
    
    „Also, die Frauen, mit denen du zusammen warst, wollten so behandelt werden? Das kann ich mir kaum vorstellen, Severinus.“
    
    „Ach du, du bist doch viel zu jung, du hast doch keinen Plan, was abgeht!“
    
    Monika nickte zustimmend. „Klar bin ich jünger als du. Wie alt bist du eigentlich? Dreiundzwanzig?“
    
    „Vierundzwanzig.“
    
    „Und du hattest schon … viele Frauen?“, bohrte Monika weiter.
    
    „Natürlich! Was denkst du denn von mir? Sehe ich aus, als ob ich schwul wäre?“
    
    Monika lachte leise. „Das könnte man fast glauben, so wie du rum läufst!“
    
    Severinus wollte schon protestieren, doch er blieb zu ihrer Verwunderung ruhig. „Was … wie meinst du das?“
    
    „Sieh dich doch mal an, wie du ausschaust. Deine Klamotten sind schauerlich. Diese Sandalen mit den schwarzen Socken sind ein absolutes No-Go. Dazu die restlichen Sachen und dann die Frisur! Schaust du ab und zu auch mal in einen Spiegel?“
    
    „Was hast du gegen meine Sachen, die hat meine Mama rausgesucht…“
    
    „Ich hab’s befürchtet!“, unterbrach ihn Monika. Plötzlich, sie wusste auch nicht, welcher Teufel sie da gerade ritt, doch sie hörte sich weiter sagen: „Pass auf, ich mach dir einen Vorschlag. Wir gehen mal zusammen einkaufen und zum Friseur. Okay? Hast du Knete dabei oder deine EC-Karte?“
    
    Widerstrebend war Severinus nach weiteren zwanzig Minuten Diskutiererei bereit, das Wagnis einzugehen. Da es für ihn und Monika an diesem Tag keine weiteren ...
    ... Aufgaben gab, entließ Frau Schmidt die jungen Leute vorzeitig.
    
    „Bis morgen!“, rief sie ihnen hinterher.
    
    Severinus drehte sich um. „Wieso, ich bin doch gefeuert!“
    
    „Ich denke nicht! Davon war jedenfalls keine Rede. Sie sollten morgen früh hier wieder pünktlich auf der Matte stehen, wenn Sie ihren Onkel nicht ganz verärgern wollen. Immerhin ist ja kein Schaden entstanden, bisher wenigstens nicht.“
    
    *
    
    „Guten Morgen.“ Schüchtern betrat Severinus am Freitagmorgen als letzter den Konferenzraum zu morgendlichen Dienstbesprechung. Schnell erstarb das allgemeine Gemurmel. Nur Monika strahlte über das ganze Gesicht. „Guten Morgen Severinus.“
    
    „Oh, Mama mia, welch ein Wandel! Vom schwuchteligen Paradiesvogel zum Provinz-Marc-Wahlberg!“, entfuhr es Luigi. Ein neuer Severinus betrat das Zimmer. G-Star Jeans, Puma-Schuhe, klasse T-Shirt und die Haare erst! Nicht mehr lang und schmierig angeklatscht, sondern modisch kurz mit blondierten Spitzen, leicht hoch gegelt. Ein völlig anderer Kerl stand da vor ihnen.
    
    Als Erste fing sich Frau Schmidt. Anerkennend lächelte sie in Monikas Richtung. „Kindchen, wie hast du das denn hinbekommen?“
    
    „Ooch, das war gar nicht so schlimm, er hat sich fast alles ganz alleine ausgesucht. Naja, ein wenig Beratung war schon dabei.“, wehrte Monika ab.
    
    *
    
    Bereitwillig übernahm Severinus die Aufgabe, zusammen mit Monika die Hefte in die Umschläge zu stecken. Im Konferenzraum stapelten sich die Berge von ein paar tausend Exemplaren und die ...
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