Sabbatical
Datum: 08.08.2024,
Kategorien:
Transen
... gar nicht zur Arbeit?“, fragte Jenny plötzlich. „Du kannst doch wegen mir nicht Deine Arbeit vernachlässigen. Ich weiß, wovon ich rede.“ „Urlaub“ antwortete Chris. „Cool. Wie lange.“ Chris grinste: „Ein Jahr.“ „Was?“, worauf Chris ihr von seinem Sabbatical und den vergangenen Jahren erzählte. Jenny stand auf um aufs Klo zu gehen. Während sie die Küche verließ, hörte sie Chris leise „Deswegen“ sagen. Sie sah gar nicht mehr, dass er ihr die Zunge rausstreckte. Sie verstanden sich schon so gut, dass Worte kaum ausgesprochen werden mussten.
Als sie wieder in der Küche kam, sagte Chris: „Okay, Schlachtplan für heute: Wir gehen shoppen, Du brauchst Klamotten, keine Widerrede.“ „Chris, das kann ich nicht annehmen. Du hast mir schon Dein Gästezimmer angeboten. Du hast jetzt sicherlich viel andere Sachen vor. Das geht nicht.“ Chris spielte den Genervten: „Okay, hier ist der Deal: Wir gehen shoppen, ich brauche auch ein paar Sachen und Du ebenso. Wenn es Dir wieder besser geht, machen wir einen Ratenplan, wie Du es mir zurückzahlst. Der Deal ist entweder mit Tod oder mit Hochzeit von uns beiden vom Tisch.“ Er grinste Jenny dabei schelmisch an. Jenny lachte laut über seinen Scherz, schaute ihm in die Augen und sah neben dem Scherz noch etwas anderes. Sie musste schmunzeln. Sie beugte sich zu ihm herab, hauchte ihm ein Kuss auf die Wange und sagte „Deal.“ Chris spürte ihre Lippen, ihren Atem, ihre Wärme, nahm ihren Geruch war, doch so schnell der Kuss gekommen war, so schnell war ...
... er auch wieder vorbei. Sie schauten sich in die Augen und ohne, dass sie es merkten, mussten beide tief durchatmen.
Kurze Zeit später saßen sie in der U-Bahn Richtung Innenstadt. Sie verbrachen einen wunderbaren Tag. Sie genossen die Begleitung und die Nähe des anderen, sie lachten viel, sprachen sehr viel miteinander, erzählten aus ihrer Kindheit, ihren Wünschen und Träumen. Chris hatte zwar immer das Gefühl, dass Jenny etwas verschwieg, doch schob er das auf die letzten Wochen, er wollte sie nicht drängen. Zwischendurch saßen sie an der Alster. Menschen, die vorbeikamen, dachten, was für ein schönes und glückliches Paar. Am frühen Abend saßen sie mit vollbepackten Taschen im Kaffee, da sagte Chris auf einmal: „Jetzt fehlt eigentlich nur noch eines.“ Er sah das Fragezeichen über ihrem Kopf. „Ich denke, Du brauchst noch Unterwäsche.“ Er sah, dass sie wieder rot wurde, wie süß sie doch damit aussah. Er verlor sich einen Moment in ihren Augen. „Ich bleibe hier, trinke noch einen Kaffee und esse ein Stück Kuchen, hier ist mein Portemonnaie. Und bitte, meine Widerrede. Denk einfach an den Deal.“ Sie war zu überrascht um zu antworten, stand einfach auf und ging Richtung Einkaufspassage.
Zwei Stunden später saßen sie wieder zu Hause auf dem Sofa. „Netflix & Chill“ schlug Chris vor. „Unbedingt” war Jennys Antwort und so ließen sie den Abend gemütlich ausklingen. Sittsam saßen sie nebeneinander, tranken Wein, genossen den Augenblick, auch wenn beide sich in den Arm des anderen ...