Erna und die Burg
Datum: 08.08.2024,
Kategorien:
Schlampen
Viel Spaß beim Lesen. Konstruktive Kritik ist wie immer gefragt. Verschont mich bitte jedoch mit unqualifizierten Äußerungen, die ich ja doch sofort lösche.
Erna wachte auf, als ihr die Sonne ins Gesicht schien. Es musste noch früh am Morgen sein. Die Vögel sangen noch ihr Morgenlied und durch das gekippte Fenster zog ein kühler Hauch ins Schlafzimmer. Es war ungewohnt für sie in den Armen eines Mannes aufzuwachen. Sie drehte den Kopf zur Seite und konnte sehen, dass er noch schlief. Sie ließ ihr Haupt wieder vorsichtig auf das Kissen gleiten und in ihrem Kopf passierten die letzten Stunden nochmal Revue.
Es war tatsächlich schon fast 48 Stunden her, als sie am Morgen ihrem bittenden Schuldirektor nochmals mündlich die Absage erteilt hatte. Sie wollte nicht weiter an der Schule unterrichten, in der sie durch ihre Klasse ihre devote und masochistische Ader entdeckt hatte. Es war eine Genugtuung für sie, dem Direktor vor versammeltem Lehrkörper ins Gesicht zu schmettern, dass sie die sexuellen Anzüglichkeiten nicht dulden wolle. Viele ihrer Kollegen hatten ihr Ausscheiden bedauert und die eine oder andere Kollegin hatte ihr ins Ohr geflüstert, dass sie auch gerne so mutig wäre.
Sie hatte ihr Sachen genommen und war in ihrem kleinen Wagen nach Hause gefahren. Eigentlich wollte sie erst mal ausspannen, doch ihr neuer Chef und Geliebter, Johannes von Vögel-Greifenstein, kurz Joe genannt, hatte ihr das vermasselt. Noch am Nachmittag rief er an und bat sie zur Ruine. Es ...
... hatte sich eine Gruppe aus dem Ruhrgebiet angekündigt, die die Ruine besichtigen wollte. Sie sollte ja in Zukunft die Führungen erledigen. Er hatte ihr die ganze Burg gezeigt und auch die drei Hauptattraktionen ausführlich erklärt.
In erster Linie war es der Rittersaal mit dem farbenprächtigen Mosaik, der erst im Frühjahr aufwendig restauriert wurde. Es war eine Seltenheit auf Burgen, solche aufwendigen Bodenbeläge zu verwenden. Eine Fliesenmanufaktur in der Nähe war der Schlüssel zu dieser Sensation. Ein dicker, durchsichtiger Kunststoffbelag schützte diese vor Beschädigungen.
Die zweite Sehenswürdigkeit war der Burgfried. Mit einer Wandstärke von über fünf Metern am Fuß, war er für die Ewigkeit gemacht. Steinmetze hatten die Steine so exakt zugehauen, dass, obwohl ohne Mörtel zusammengesetzt, im Innern kein Windhauch zu spüren war. In diesem Gemäuer wurde auch die Waffensammlung der Burg ausgestellt. Alte Lanzen und Harnische, Saufedern und Hellebarden, Armbrüste aus verschiedenen Altersstufen und natürlich auch Feuerwaffen bis hin zu modernen Faustfeuerwaffen wurden auf verschiedenen Ebenen präsentiert.
Die dritte Besonderheit der Burg war aber nicht jedem zugänglich. Die aufwendig restaurierte Folterkammer blieb den meisten Vorenthalten. Ein kleiner Abklatsch mit Verliesen und halb verfallenen Folterinstrumenten wurde natürlich gezeigt, aber der Raum mit den Nachbauten von Steckbank, Folterstuhl und Co. ruhte hinter einer massiven, verschlossenen Türe.
Als sie ...