1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... wieder gehandelt wurden. Körperliche Züchtigung war noch eine der harmlosesten Strafen, denn manchmal zogen wir an aufgespießten Soldaten vorbei, die am Wegesrand zur Mahnung aller aufgestellt worden waren. Dann dauerte es lange bis weitere Befehlsverweigerungen oder Übergriffe stattfanden.
    
    Drei Tage später standen wir vor den Mauern einer großen Stadt. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Sie kam mir gewaltig und nicht einnehmbar vor. Sie war die Residenz des größten Feindes meines Herrn. Trutzig standen ihre dicken Mauern und ragten hoch hinauf. Unser Lager wurde in Sichtweite der Stadt errichtet und es kehrte gespenstische Ruhe ein. Es wurden lange Verhandlungen geführt. Tag für Tag verstrichen und ich hatte nicht viel zu tun.
    
    Immer öfter musste ich in solchen Stunden an Alia und den Rest meiner Familie denken, denn ich sah sie inzwischen als so etwas wie meine Familie an. Ich vermeinte in der Nacht den Duft von Alia zu riechen, Barbara oder Rea zu sehen. Das Lachen der Zwillinge erschallte in meinen Ohren und Kasi fiel wieder einmal von einem Baum.
    
    Was sie wohl gerade Taten fragte ich mich immer wieder und bekam Heimweh. Oft saß ich einfach nur da und streichelte mein Schwert, roch daran und meinte öfters einen schwachen Geruch von Alia war zu nehmen. Die vorigen Wochen waren so mit Arbeit ausgefüllt gewesen, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte, doch jetzt warf es mich fast um. Frauen gab es nicht so viele im Tross.
    
    Die da waren, waren für alle möglichen ...
    ... Aufgaben zuständig. Kochen und waschen waren ihre Hauptaufgaben. Einige wenige hatten wohl eine besondere Aufgabe. Sie waren immer herausgeputzt, soweit es ging. Dick lagen irgendwelche Farben auf ihrer Gesichtshaut und sie sahen schon sehr alt aus, obwohl sie noch gar nicht so alt zu sein schienen. Sie hatten alle kleine Einzelzelte und wenn sich daran vorbei ging, wollten sie mir immer das Innere der Zelte zeigen. Wenn eines verschlossen war, hörte ich es oft stöhnen daraus. Schnell kam ich dahinter, dass diese Damen ihren Körper für Geld anboten. Es schien mir absurd zu sei für so etwas Schönes bezahlt zu werden oder zu bezahlen. Es war schließlich etwas, was man sich gegenseitig schenkte.
    
    Mein Freund der Schmied ging öfters mal hin, wenn er genügend Geld hatte. Bei dieser Gelegenheit musste er den Frauen von mit erzählt haben.
    
    Das mein Glied größer war als jene die ich schon gesehen hatte wusste ich, machte mir aber keine Gedanken darüber. Doch er hatte es oft gesehen, da wir in einem Zelt wohnten. Es war wohl erzählenswert. Es verbreitete sich anscheinend schnell im Tross.
    
    In Zeiten des Wartens verbreiten sich solche Nachrichten schnell, da es sonst nur wenig gab, was erzählenswert gewesen wäre. Hinter vorgehaltener Hand tuschelten die Frauen, wenn ich vorbeiging und verstohlene Blicke versuchten, mich auszuziehen. Mir war es eigentlich egal, nur ging es mir dann doch mit der Zeit auf die Nerven, denn ich hatte den Eindruck, das sie es auf alle möglichen Arten ...
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