1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... langer Zeit würde ich das Tal verlassen. Eigentlich hatte ich das nicht mehr vorgehabt, auch wenn hinter den Bergen vielleicht ein gesegnetes Land lag. Meines hatte ich jedoch schon gefunden.
    
    Am nächsten Morgen zogen wir los. Die Kampfeinheit, die unser Dorf angegriffen hatte, bestand aus etwa zweihundert Männern. Ich der Nacht hatte ich gar nicht so viele gesehen. Mein Gepäck wurde auf einen Wagen gelegt, der außerhalb des Dorfes stand. Hier waren noch einmal etwa einhundert Männer versammelt. Wir zogen zum Eingang des Tales. Etwa fünfzig der Soldaten ritten, die anderen gingen zu Fuß.
    
    Als wir die Berge durchschritten hatten, erblickte ich mit entsetzen die Hauptstreitmacht meines Herrn. Ich denke, dass sein Heer aus mindestens fünftausend unter Waffen stehenden Männern bestand. Aus etwa der gleichen Anzahl Menschen bestand der Tross. Jedes Gewerbe war vertreten, vom Bäcker bis zum Schlachter.
    
    Mir wurde ein Wagen zugewiesen, der eine mobile Schmiede beinhaltete. Ich hatte befürchtet, dass der andere Schmied mich nicht neben sich dulden würde, doch er war im Gegenteil sehr froh, dass ich da war. Die Arbeit wuchs ihm über den Kopf. Er war einfacher Hufschmied und das Ausbessern von Waffen war nicht gerade das, was er am besten konnte.
    
    So hatte er sich oft den Zorn der Soldaten eingefangen, wenn etwas schief ging. Er war schon älter und sprach des Öfteren, geistigen Getränken zu. Wir wurden mit der Zeit eine Art von Freunden, nur die Kunst des Schwertschmiedens ...
    ... brachte ich ihm nie bei, was er auch gar nicht wissen wollte. Er war damit zufrieden war er konnte. Er erzählte oft aus seinem langen Leben. Auch wenn ich nur die Hälfte glaubte, so war es doch sehr kurzweilig. Schnell nannte er mich nur seinen Jungen. Er hatte einen Sohn gehabt, der etwa in meinem Alter gewesen sein musste. Er war aber bei einem Unfall ums Leben gekommen.
    
    Wir zogen mit dem Tross mit, waren soweit unsere eigenen Herren. Einige wunderten sich zwar, dass ich ein Schwert trug, allerdings nur kurz, denn sie bekamen schnell mit, dass ich der neue Waffenschmied war und bei dem Feldherrn in der Gunst stand. So kam es öfters vor das er zu uns kam. Nicht nur um seine Waffe pflegen zu lassen, sondern auch um sich mit mir zu unterhalten.
    
    Warum es so war, konnte ich nicht sagen. Vielleicht weil er mir vertraute und ich nicht zu den rauen Soldaten gehörte, die für das eigentliche Leben nicht mehr zu gebrauchen waren. Kampf war ihr einziger Lebensinhalt, ohne den sie schnell mürrisch und übellaunig wurden. Besonders wenn sie sich volllaufen ließen, war es sehr gefährlich.
    
    Wenn kleinere Gefechte oder Überfälle geplant und in die Tat umgesetzt wurden, war ich nicht dabei, sondern blieb mit dem Tross zurück. Viele der Männer murrten, wenn sie nicht mitkämpfen konnten, denn so entging ihnen ihr Lohn aus den Plünderungen aber irgendwie schaffte der Feldherr es, alle im Zaum zu halten. Ich wusste, dass er drakonische Maßnahmen ersann und befahl, wenn seinen Befehlen zu ...
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