1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... wir uns hier treffen würden, da die Wände in seinem Haus Ohren hätten und das, was besprochen werden sollte, der vollkommenen Geheimhaltung unterliege. Ich dachte mir nur, dass ausgerechnet ich damit belastet wurde. Der kleine Schmied vom Lande der mit Staatsgeschäften nichts zu tun hätte, behielt es aber für mich. Was ich zu hören bekam, war kurz aber heftig.
    
    Sein größter Feind hatte eine Tochter im heiratsfähigen Alter. Um es genauer zu sagen, war sie schon überfällig, doch ihr Vater war bis jetzt gegen alle Kandidaten gewesen. Nun war es aber soweit und ein neuer Freier war auf der Bildfläche erschienen. Es war der Sohn eines Herrschers auf der anderen Seite des Gebietes meines Herrn. Kam diese Verbindung zustande, wäre er im Prinzip eingekesselt. Diese Hochzeit, galt es zu verhindern. Wie auch immer war ganz gleich.
    
    Es war allerdings sehr schwierig an die Tochter heranzukommen. Sie wurde gut bewacht. Sie war außerdem das einzige Kind des Feindes. Es gab nur zwei Möglichkeiten eine Heirat zu verhindern. Entweder sie starb vorher oder es gab einen anderen Grund, dass sie nicht heirateten.
    
    Mein Herr meinte, dass ich sein einziger wirklicher Vertrauter sei, den niemand mit ihm in Verbindung bringen würde. Er hätte lange überlegt, ob er es mir überhaupt erzählen sollte, denn es wäre ja sehr pikant. Ich überlegte hin und her und kam zu dem Ergebnis, dass ich ihm verpflichtet war. Ich willigte ein, obwohl ich noch keine Ahnung hatte, wie und was ich machen würde. Ich ...
    ... war halt nur ein Schmied und kannte mich mit so etwas nicht aus, aber ich hatte den Eindruck, dass mein Herr der Meinung war, dass mir schon etwas einfallen würde. Die Wahl dessen was ich machen würde blieb mir überlassen. Über eventuelle finanzielle Dinge bräuchte ich mir jedenfalls keine Gedanken zu machen, wurde mir ausdrücklich versichert.
    
    So schnell, wie die beiden erschienen waren, so schnell und unauffällig waren sie auch wieder verschwunden. Jetzt saß ich da und hatte noch keine Ahnung, wie ich es bewerkstelligen sollte. Doch es begann sich, ein Plan in meinem Kopf zu formen. Daran bedurfte es noch einiger kleiner Vorbereitungen. Zuerst brauchte ich ein Betäubungsmittel, was schnell und zuverlässig wirkte. Es war gar nicht so leicht zu finden. Die Mediziner der Stadt waren auf dem Standpunkt, dass eine Heilung ohne Schmerzen nichts nützen würde. Erst nach langem Suchen in den hintersten Winkeln der Stadt fand ich, was ich brauchte. Bei einem Bader erstand ich ein Pulver, das so wirkten sollte, dass ein Mensch bei vollem Bewusstsein sich nicht mehr rühren konnte. Die Wirkung sollte in kürzester Zeit eintreten.
    
    Jetzt musste ich nur noch herausfinden, ob es auch stimmte. Das Pulver war nicht gerade billig aber nur ein Klacks bei den finanziellen Möglichkeiten, die mir zur Verfügung standen. Dies war allerdings das kleinste Problem, was ich hatte. Als Nächstes brauchte ich einen Fälscher. Das war einfacher als ich angenommen hatte. Ich hatte Glück, denn zu der Zeit ...
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