1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... imposanter Häuschen, die auch schon bessere Tage gesehen hatten. Sie sahen verwahrlost, aus was durch die im Moment schlammige Straße auch nicht besser wurde. Das Einzige was mich dabei wirklich interessierte war die Schmiede, denn hier vermutete ich den Schmied, der die Holzkohle von Johannes erhielt.
    
    Die Schmiede selber wahr im Gegensatz zu den anderen Häusern das Einzige, welches man auch wirklich als ein solches bezeichnen konnte. Da ich gerade hörte, wie jemand am Hämmern war, konnte ich nicht dem Drang widerstehen, einmal danach zu schauen, was hier produziert wurde.
    
    Schon wenig später stand ich in der Schmiede und sah den Meister mit einem Gesellen ein längliches Stück Metall bearbeiten. Er drehte sich zu mir um, da er wahrscheinlich einen Luftzug bemerkte, als ich die Tür öffnete.
    
    Er sah mich kurz an und ich konnte in seinem Gesicht ablesen, dass er mich widererkannte. Sein Gesicht wurde daraufhin nicht unbedingt freundlicher, aber er ließ den Hammer nur noch wenige Male auf den Amboss hernieder und wandte sich dann mir ganz zu.
    
    Was kann ich für euch tun?, frage er und kam auf mich zu.
    
    Um ehrlich zu sein, wusste ich das nicht. Es war nur die Neugierde gewesen, die mich dazu veranlasst hatte, einmal nachzuschauen. Schnell überlegte ich mir, was ich sagen konnte.
    
    Ich wollte nur mal fragen, ob ihr noch einen Platz für mich zum Arbeiten habt!
    
    Hat der Alte euch etwa rausgeschmissen? Sähe ihm ähnlich. Hat mich sowieso schon gewundert, dass er dich ...
    ... überhaupt geduldet hat. Ist zuvor noch nie vorgekommen. Normalerweise ist es ihm schon zu viel, wenn ich vorbeikomme. Aber so wird er wenigstens seine Kohle los!
    
    Sagt Meister, begann ich, wisst ihr mehr über ihn. Er hat mir nichts über sich selber erzählt!
    
    Ist schwer zu sagen. Er kam vor etwa zehn Jahren hier her, keiner wusste wer oder was er war. Ich habe ihn allerdings einmal im Wald gesehen, wie er Kampfübungen abgehalten hat. Er trug dazu ein Breitschwert in beiden Händen und kämpfte gegen unsichtbare Gegner. Als ich das sah und vor allem beobachten konnte, wie er dies machte, war klar, dass er einmal sehr geübt darin war. Mir ging dabei durch den Kopf, das ein solcher Kämpfer nur Soldat oder etwas Ähnliches gewesen sein könnte.
    
    Als ich dann später die Kohle bei ihm abholte, hatte ich zwei Kannen Wein mitgebracht. Zu meiner Überraschung lehnte er diese nicht ab. Später hat er mir dann wohl unter dem Einfluss des Alkohols etwas erzählt, allerdings nicht viel.
    
    Er war Söldner gewesen und kam in seiner Laufbahn so weit hoch, dass er Leibwächter von irgendwem wurde, allerdings nannte er keinen Namen. Doch irgendwann konnte er seine Tätigkeit nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren. Zu viel Blut klebte an seinen Händen. Darum zog es ihn in die Einsamkeit, um mit sich und der Welt ins Reine zu kommen.
    
    Viel mehr weiß ich allerdings auch nicht. Dass du es geschafft hast bei ihm zu bleiben, ist für mich ein Wunder. Normalerweise frisst er Menschen eher auf, ...
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