1. Der Schmied


    Datum: 24.10.2018, Kategorien: Sonstige,

    ... Kopf. Gut, Hilfe kann ich wirklich gebrauchen. Ich werde nicht jünger und meine Kräfte lassen langsam nach. Unter der Bedingung, dass ihr Essen und Schlafplatz bekommt und keinen Lohn bin ich damit einverstanden. Die Arbeitszeit ist nach Auftragslage, aber da wir im Winter viele Geräte der Landwirtschaft reparieren müssen, wird die Arbeit für uns beide reichlich sein. Ach ja, könnt ihr mit eurem Schwert gut umgehen?
    
    Ich sah in an und wusste nicht, worauf er hinaus wollte. Ich denke schon!, meinte ich und sah ihn fragend an.
    
    Dann zeigt es mir. Es wäre gut, wenn ihr damit umgehen könntet, denn ich bräuchte jemanden, der die neuen Schwerter testet. Ich selber kann zwar das Metall bearbeiten, aber nicht gut mit dem Produkt umgehen. So können wir uns gegenseitig ergänzen.
    
    Ich nahm mein Schwert und ging nach draußen. Dann zeigte ich ihm in etwa die Übungen, die ich von Johannes gelernt hatte, brachte aber auch noch Elemente mit hinein, die ich mir selber ausgedacht hatte. Während meiner Wanderung hatte ich in den Wäldern viel Zeit gehabt.
    
    Mit noch freiem Oberkörper wirbelte ich vor dem Haus herum und merkte gar nicht, dass die Tür des Haupthauses aufging und eine jung Frau aus dem Haus trat. Sie hatte ihre Haare unter einer Kappe verborgen aber einige schauten vorwitzig hervor und waren rot, ihre Figur weiblich. Die Nase ein wenig keck nach oben gebogen und im Gesicht viele Sommersprossen. Sie trug einen Holzeimer bei sich und wollte wohl gerade Wasser aus ...
    ... dem Brunnen holen.
    
    Sie blieb stehen und sah mir bei meiner Übung zu, und da ich mit dem Rücken zu ihr stand, sah ich sie nicht gleich. Erst als ich um mich um meine eigene Achse drehte, nahm ich sie wahr. Obwohl ich es nicht wirklich mochte, wenn man mich beobachtete, machte ich weiter, denn der Schmied sollte einen Eindruck davon bekommen, wie ich mit dem Schwert umgehen konnte.
    
    Es reicht!, hörte ich auf einmal den Schmied und beendete meine Vorführung.
    
    Dann ging ich zu dem Schmied und die junge Frau trat ihren Weg zum Brunnen an.
    
    Darf ich euch Alia vorstellen. Sie ist meine älteste Tochter!
    
    Sie kam zu uns und reichte mir ihre Hand, sagte aber nichts. Dann ging sie einfach weiter zum Brunnen und ich konnte sehen, wie sie das Wasser aus der Tiefe herauf beförderte.
    
    Bitte verzeiht ihr. Sie kann nicht sprechen und ist immer etwas abweisend zu Fremden. Aber wenn ihr sie etwas näher kennenlernt, dann wird sich das geben!
    
    Dann wandte er sich wieder an mich und meinte nur: Ich denke, dann sind wir uns einige. Ich werde es mit euch versuchen.
    
    Michael!, sagte ich wie damals bei Johannes. Nennt mich Michael!
    
    Gut, Michael, dann kannst du mich Meister nennen!, dann lachte er laut auf, als wenn er einen Scherz gemacht hatte. Nein, ich heiße Alois, so kannst du mich auch nennen. Du bist kein Lehrjunge!
    
    Darauf hin hielt er mir seine Hand entgegen und ich schlug ein. Die Zeit bis zum Sommer würde ich also überbrücken können. Ich hatte Glück ...
«12...313233...194»